Neuer Dialer umgeht 0190-Sperre

Nach einem Bericht von dialerschutz.de bietet ein Hamburger Unternehmen einen Webdialer an, der sich nicht über eine 0190-Nummer, sondern über eine 0192-Nummer ins Internet einwählt. Das tückische daran ist, dass bei diesen Dialern auch Nutzer gefährdet sind, die sich zum eigenen Schutz eine 0190-Sperre bei ihrer Telefongesellschaft eingerichtet haben. 0192-Nummern werden wie auch 0191- und 0193-Nummern vor allem von Internetprovidern zur Einwahl ins Internet verwendet. Daher macht eine generelle Sperre solcher Rufnummern-Blöcke nur wenig Sinn. Sie sind aber wie auch 0190-0-Nummern frei tarifierbar und können somit mit jedem beliebigen Betrag abgerechnet werden.

Ganz neu ist diese Art von Dialern aber nicht: Bereits im letzten Jahr sind erste Dialer aufgetaucht, die für die Einwahl nicht eine 0190-8- oder 0190-0-Nummer verwenden, sondern auf eine 0193-Nummer setzen. Im jetzt aufgetauchten Fall wird für jede Einwahl 29,99 Euro berechnet. Und als ob das nicht schon ausreichen würde, werden der Rechnung noch 2,99 Euro pro Minute hinzu gerechnet. Laut dialerschutz.de wirbt das Unternehmen für seinen Dialer auf einem Onlineportal mit dem Satz: "Der Dialer geht über eine 0192-Verbindung, kann also weder durch Telekom-0190-Sperrung, noch durch 0190-Blockersoftware gesperrt werden".

Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass man sich nicht blind auf Anti-Dialer-Software oder Anschlusssperren verlassen sollte, denn auch die Dialeranbieter wissen, welche Schutz-Möglichkeiten der Nutzer hat. Da der Dialer-Anbieter aber auch Geld verdienen möchte, muss er sich natürlich immer neue Möglichkeiten ausdenken, um Sperren zu umgehen oder auszuhebeln. Bei dieser neuartigen Version von Dialer ist aber davon auszugehen, dass die seriösen Internetanbieter den Missbrauch der Interneteinwahlnummern für Abzocke per Dialer nicht hinnehmen werden. Weitere Informationen rund um Dialer und wie Sie sich davor schützen können, finden Sie auf unserer Infoseite.