Differenzen

Weiterhin Probleme bei Faircom

Premiere bietet betroffenen Kunden Kontaktmöglichkeit an
Von Marie-Anne Winter

Vor gut einem Monat berichteten wir über die Probleme, die zahlreiche Leser mit dem Internethändler Faircom haben. Inzwischen gibt es im Hinblick auf das Premiere-Angebot Neuigkeiten. Die Premiere Fernsehen GmbH & Co KG informierte uns darüber, dass es zur Zeit "erhebliche Differenzen" bei der Zusammenarbeit mit Faircom gibt. Premiere hatte Ende des Jahres einen Fachhändlervertrag mit Faircom abgeschlossen. Faircom hatte später ein Angebot auf seiner Internetseite handy-pak.de [Link entfernt] platziert, bei dem es neben einem kostenlosen Handy und einem Talkline-Tarif mit Grundgebührerstattung auch zwei Premiere-Abos (Sport und Film) - ebenfalls mit Gebührenerstattung - gab. Premiere war vom Kunden-Ansturm überrascht. Hier erinnert man sich unwillkürlich an die unselige Quam-Geschichte im vergangenen Jahr. Damals hatte es ein verlockendes Gratis-Handy-Angebot für einen Quam-Tarif mit Partnerkarte. Auch der mittlerweise nicht mehr im Markt vertretene Mobilfunkanbieter zeigte sich vom Ansturm der Kunden überrascht und kündigte die Zusammenarbeit mit dem Internethändler. Viele der Kunden gingen damals leer aus, anderen flatterte vor einigen Wochen eine Rückzahlungsaufforderung ins Haus.

Durch den Wechsel des Logistikers im Frühjahr kam es für einige Wochen zu Lieferverzögerungen bei den Premiere-Receivern. Premiere betont jedoch, dass die Verzögerungen bei den Grundgebührerstattungen von Faircom zu verantworten seien. Es sind zwischen 5 300 und 5 400 Kunden bei Premiere angemeldet worden, eine fast doppelt so große Anzahl soll noch in der Wartescheife hängen. Diese Kunden sind bisher keine Premiere-Abonnenten.

Auf der Kundenseite tauchen in erster Linie zwei Probleme auf:

Zum einen wurde der Abovertrag bei Premiere abgeschlossen und die Kunden bekamen entsprechend die Lieferung der Premiere-Geräte. Diese enthielt zwei Smartcards und einen Receiver. Hierbei ist anzumerken, dass Premiere selbst zwei Smartcards und zwei Receiver pro Kunde an den Händler ausgeliefert hat - Faircom hat aber nur die beiden Smartcards und einen Receiver in das Angebot aufgenommen und an die Kunden ausgeliefert. Jetzt werden monatlich Gebühren von Premiere abgebucht - die versprochene Rückerstattung in Form von Verrechnungsschecks oder Überweisungen seitens Faircom erfolgt jedoch unregelmäßig, verspätet oder gar nicht. Diese Kunden haben also "nur" ein Problem mit Faircom.

Zum anderen haben die Kunden nur Teile des Angebots erhalten - das Handy und die SIM-Karte beispielsweise - sie sind aber noch nicht bei Premiere registriert worden und haben deshalb auch noch keine Smartcards und keinen Receiver erhalten. Diesen Kunden bietet Premiere nun an, sich mit dem Pay-TV-Anbieter direkt in Verbindung zu setzen. Dazu wurde folgende E-Mail-Adresse eingerichtet: teltarif@premiere.de. Premiere wird sich dann bei den betroffenen Kunden melden. Aufgrund bestehender Verträge zwischen faircom und Premiere kann der Pay-TV-Anbieter erst im Juli mit konkreten Alternativangeboten auf die betroffenen Kunden zukommen.