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Tiscali äußert sich zu Mahnaktion

Tiscali: Berechtigte und recherchierbare Forderungen werden verfolgt
Von Marie-Anne Winter

Gestern berichteten wir über die Mahnaktion, mit der Tiscali zahlreiche Kunden zum Jahresende überrascht hat. Inzwischen haben wir einen klärenden Anruf des Unternehmens erhalten. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte gegenüber der Redaktion, dass insgesamt 19 000 Kunden von Unternehmen betroffen seien, die Tiscali seit 2001 integriert habe. Hauptsächlich sei es um offene Forderungen von Altkunden der Internetangebote von Viag Interkom (jetzt o2), Nikoma und Addcom gegangen.

Herr Mühlner räumte ein, dass man bei dem Schreiben auf die Art der jeweiligen Forderung genauer hätte eingehen können. Auch müsse sich das Unternehmen den Vorwurf gefallen lassen, dass es recht spät gehandelt habe. Andererseits hätten viele der von Tiscali übernommenen Unternehmen weder über ein funktionierendes Abrechnungswesen noch über ein eigenes Mahnwesen verfügt, so dass es einige Zeit gedauert habe, diese Daten in das eigene System zu überführen. Auch die Sichtung der Datenbestände sei teilweise sehr langwierig gewesen. Auch habe man zuvor wenig Erfahrungen mit Mahnungen gehabt.

Trotzdem müsse das Unternehmen reagieren, denn es ginge um Außenstände von insgesamt 1,2 Millionen Euro. Natürlich verfolge man nur die Forderungen, die recherchierbar seien und wo die Summe den Aufwand rechtfertige. In vielen Fällen hätte es ja zuvor schon Mahnungen oder sonstige Kommunikation mit den jeweiligen Kunden gegeben. Bisher hätten 1 200 Kunden das Schreiben beantwortet. Auch sei der Zahlungseingang durchaus erfreulich. Insgesamt lasse in der Telekommunikationsbranche die Zahlungsmoral der Kunden ja leider auch immer mehr zu wünschen übrig und Außenstände stiegen entsprechend an. Tiscali denke nun über bessere Kommunikationsmöglichkeiten für die betroffenen Kunden nach. Wir werden Sie über konkrete Maßnahmen des Anbieters auf dem Laufenden halten.