Preiskampf

Nokia senkt Preise für Einsteigergeräte

Handyhersteller will Marktanteile zurückgewinnen
Von Marie-Anne Winter

Der Marktführer in Sachen Mobiltelefon, Nokia, hat begonnen, die Preise für seine Handys massiv zu senken. Das berichtet heute die britische Financial Times. Laut Großhändlern habe der finnische Hersteller die Preise in den letzten Tagen um bis zu 25 Prozent gesenkt. Nur Spitzengeräte wie das Klapphandy 7200 seien von den Preissenkungen ausgenommen worden.

Der Hersteller wolle damit sich damit gegen Hersteller wie Samsung und SonyEricsson behaupten, die Nokia mit ihren neuen, populären Modellen Marktanteile abgenommen haben. In der letzten Zeit musste Nokia empfindliche Einbußen hinnehmen, obwohl die Enwicklung im Handymarkt an sich positiv war. Nach aktuellen Marktstudien sank der Marktanteil von Nokia im ersten Quartal von 35 auf nur noch 29 Prozent, während die Verkäufe in der Branche insgesamt um 40 Prozent zulegten. Das ist für den Branchenführer bitter.

Vor allem mit günstigeren Einsteigergeräten soll nun das verlorere Terrain zurückerobert werden. Branchenexperten sehen vor allem im Low-End-Bereich Verkaufsvorteile durch einen günstigeren Preis. In diesem Segment werde Nokia mit seiner neuen Preisstrategie Marktanteile zurückgewinnen können. Problematisch ist allerdings, dass die Preisnachlässe die Gewinnmargen drücken. Bereits im ersten Quartal sank die Gewinnmarge von 28 auf 25,6 Prozent. Nokia wird die Preisnachlässe im unteren und mittleren Preissegment mit entsprechenden Verkäufen der teureren Multimedia-Handys ausgleichen müssen.

Der Hersteller hat angekündigt, in diesem Jahr 40 neue Modelle zu entwickeln, davon sechs mit dem populären Klappmechanismus. Laut FT hofft der Hersteller mit der nächsten Handygeneration wieder teurere Handys verkaufen zu können und damit die derzeitige Delle in den Margen wieder ausbeulen zu können. Wie die Zeitung weiter berichtet, lehnte Nokia einen Kommentar zu den aktuellen Preissenkungen ab, es wird aber ein Nokia-Sprecher zitiert: "Selbstverständlich werden wir nun auch aggressiver deutlich machen, dass wir unsere Marktposition halten und ausbauen können."