Direktgespräch

mobilcom bringt Push-to-Talk nach Deutschland

Marktstart noch für Ende des Jahres angedacht
Von Thorsten Neuhetzki /

Push-to-Talk (PTT) hat im Ausland schon für steigende Kundenzahlen gesorgt. Kein Wunder: Was gibt es einfacheres, als auf einen Knopf zu drücken und seinem Gesprächspartner eine (kostenlose) Nachricht zu übermitteln? Das Prinzip ist ähnlich dem eines Funkgerätes. Jetzt bereitet mobilcom als erster Anbieter den Start der Walkie-Talkie-artigen Handynutzung auch in Deutschland vor. In einem so genannten Friendly-User-Test, der am 16. August starten wird, prüfen 200 Handynutzer den neuen Mobilfunkdienst. Die Testkunden: Vom Schüler über Polizeibeamte hin zum Sportverein.

Mehrere Empfänger gleichzeitig erreichbar

Mit dem neuen Mobilfunkdienst lassen sich gleich mehrere Empfänger sofort erreichen. Ein Druck auf die Sprechtaste reicht aus, um eine Nachricht aufzuzeichnen. Per Buddy-Liste, also einer übersichtlichen Liste der wichtigsten Dialogpartner, lässt sich ein Empfänger oder eine ganze Empfängergruppe auswählen und per Tastendruck mit dem aufgesprochenen Text benachrichtigen. Ein Blick aufs Display zeigt bereits vor dem Abschicken, ob die gewünschten Adressaten auch gerade ihr Handy eingeschaltet haben. Sollte dieses nicht der Fall sein, wird die Nachricht ausgeliefert, sobald der Empfänger sein Handy einschaltet. Auf Wunsch lässt sich die Sprachnachricht um Texte, später auch um Bilder und Videosequenzen ergänzen. Der Empfänger einer solchen Nachricht sieht sofort, wer zur adressierten Gruppe gehört und kann mit einem Tastendruck seine Antwort allen Beteiligten übermitteln.

Im Gespräch mit teltarif.de ließ Christoph Preuss, Abteilungsleiter Produktmarketing bei mobilcom durchblicken, dass noch nicht feststehe, wie die PTT-Nachrichten künftig abgerechnet werden sollen. Es seien aber verschiedene Abrechnungsmodelle denkbar, die nach dem Ende des Friendly User Tests anhand der Testergebnisse konkretisiert werden müssten. Möglich sind prinzipiell alle denkbaren Varianten der Abrechnung, welche von einer Abrechnung pro Nachricht analog zur SMS, über eine zeit- oder volumenbasierten Abrechnung, bis hin zu Kontingentpaketen. Goss kann sich auch vorstellen, dass es auch eine Flatrate geben könnte, bei der unbegrenzt viele PTT-Nachrichten pro Monat für eine zusätzliche Grundgebühr verschickt werden können. Denkbar wäre auch, dass der Nutzer nur den Traffic zahlen muss, der durch die Nutzung von PTT entsteht. Und da die Nachrichtenübermittlung per GPRS erfolgt, müsste der Nutzer dann ggfs. eine Datenoption zu seinem Vertrag hinzubuchen. Letztlich wird der Erfolg von PTT in Deutschland auch ein Stück weit von den Tarifen abhängig sein. Daher darf man gespannt sein, für welche Abrechnungsmodelle sich mobilcom letztendlich entscheiden wird.