Direktgespräch

mobilcom bringt Push-to-Talk nach Deutschland

Marktstart noch für Ende des Jahres angedacht
Von Thorsten Neuhetzki /

Die Nutzung ist einfach und ähnelt sehr dem Nachrichtenaustausch per Instant Messaging via ICQ oder AIM - allerdings wird nicht das getippte, sondern gleich das gesprochene Wort übermittelt: Der Nutzer drückt den Knopf für PTT, die Software startet und die Buddy-Liste wird angezeigt. Aus dieser wählt er den gewünschten Empfänger der PTT-Nachricht aus, nimmt diese per Knopfdruck auf und sendet sie ab. Die Nachrichten, welche derzeit zwischen 15 und 30 Sekunden lang sein dürfen, können an Empfänger auch dann geschickt werden, wenn diese gerade nicht empfangsbereit sind. Die Auslieferung erfolgt dann, wenn der Empfänger sein Handy wieder auf Empfang gestellt hat. Aber natürlich kann man gleich erkennen, welcher Buddy im Moment empfangsbereit ist und wer nicht. Ist der Empfänger online, erfolgt die Übermittlung der Nachrichten nach mobilcom-Angaben nahezu in Echtzeit. Das Hinzufügen neuer Buddys zur PTT-Liste erfolgt anhand der Telefonnummer.

Bei der technischen Infrastruktur für Push-to-Talk arbeitet mobilcom mit dem Quickborner Datenkommunikationsanbieter IC3S AG und mit dessen Partner, dem amerikanischen Push-to-Talk-Spezialisten fastmobile, zusammen. Die eingesetzte Linux-basierte Serverlösung "fastchat" garantiert maximale Kompatibilität mit Handys verschiedenster Hersteller. Im Test kommt zunächst das Nokia 6600 mit spezieller Software zum Einsatz. Weitere Endgeräte, die mit Symbian-Betriebssystemen arbeiten, lassen sich für den Dienst problemlos einsetzen, z.B. Nokia 3650, Nokia N-Gage, Nokia 7650, Sony Ericsson P800 und P900. Auch mit speziellen Push-to-Talk-Handys versteht sich die technische Plattform künftig.

In den USA werden Push-to-Talk-Dienste nach Angaben des US-Marktführers Nextel allein von dessen 12 Millionen Kunden täglich über 190 Millionen Mal genutzt. mobilcom-Vertriebsvorstand Michael Grodd ist zuversichtlich, dass die schnelle Handyverbindung auch in Deutschland eine großer Erfolg wird. "Push-to-Talk ist leicht zu bedienen und bringt einen klaren Nutzen", sagt Grodd. "Davon profitieren sowohl Privatkunden als auch kommerzielle Anwender." Vor allem beim Flottenmanagement von Speditionen und Kurierdiensten, bei Taxiunternehmen, auf Baustellen, bei Sicherheits- und Rettungsdiensten ist Push-to-Talk eine äußerst nützliche und wirtschaftliche Alternative zu teuren Spezialfunkdiensten. Mit dem offiziellen Start der Push-to-Talk-Dienste rechnen IC3S und mobilcom bei erfolgreichem Friendly-User-Test im vierten Quartal 2004.