Sprachnachricht

mobilcom: Erste Erfahrungen mit Push-to-Talk

Friendly User Test für neuen Mobilfunk-Dienst läuft auf Hochtouren
Von Volker Schäfer /

Seit knapp drei Wochen läuft beim deutsche Mobilfunkprovider mobilcom ein Friendly-User-Test für Push-to-Talk. Nachdem zum Start am 16. August einige der rund 200 ausgewählten Teilnehmer noch keine Endgeräte oder SIM-Karten hatten, sind diese anfänglichen Probleme zwischenzeitlich gemeistert, so dass jetzt wohl alle Teilnehmer den neuen Push-to-Talk-Dienst testen können. Push-to-Talk mit fastchat

Als Testgeräte wurde den Teilnehmern jeweils ein Nokia 6600 sowie eine SIM-Karte von mobilcom zur Verfügung. Nach dem Einschalten des Handys gleich die erste Überraschung: Es handelt sich um ein ganz normales Nokia 6600, das allerdings von Nokia mit reichlich Try&Buy-Software bestückt wurde. Eine Modifikation für Push-to-Talk ist hingegen nicht erforderlich, da für Push-to-Talk lediglich eine spezielle Software benötigt wird. Diese ist jedoch nicht vorinstalliert, sondern muss im Rahmen des Testes als erstes Testszenario selbst installiert werden. Der Tester erhält dazu einen Download-Link per WAP-Push und kann die Software dann über GPRS auf das Telefon herunterladen. Die Installation erfolgt dann in zwei Schritten: Als erstes lädt man eine Installationsdatei, die während der Installation das Symbian-Programm "fastchat" herunterlädt und installiert. Somit ist gleichzeitig sicher gestellt, dass immer die aktuellste Version der Software installiert wird. Eine Update-Funktion erlaubt zudem das spätere Aktualisieren der installierten Version via GPRS. Das Programm selbst ist etwa 330 kB groß, kann aber derzeit nur in Verbindung mit der für PTT freigeschalteten SIM-Karte und Rufnummer verwendet werden. Prinzipiell sollte die Nutzung aber mit jeder Rufnummer und SIM-Karte möglich sein, da für PTT noch einmal eine eigene Anmeldung am Server notwendig ist.

Die Verbindung für den Download und auch für die eigentliche Push-to-Talk-Software erfolgt über den ganz normalen GPRS-Internet-Zugang des Netzbetreibers. Während der Installation der fastchat-Software wird zwar ein eigener Zugangspunkt für Push-to-Talk angelegt. Auch hier werden jedoch die Standardwerte des Netzbetreibers genutzt.

Ruft man nach der Installation die fastchat-Software auf, so wird sofort eine GPRS-Verbindung aufgebaut und die eigenen Profileinstellungen, die auf dem PTT-Server hinterlegt sind, werden vom PTT-Server geladen. Wenige Sekunden später ist man mit dem mobilen Chat-System verbunden und kann erste Kontakte anlegen. Hierfür muss man lediglich die Handynummer seines Push-to-Talk-Gesprächspartners kennen. Neben dieser vergibt man noch einen Nickname und schon ist der gewünschte Kontakteintrag erstellt. Die Software bleibt dann ständig mit dem Server verbunden, setzt den eigenen Status aber nach einer selbst festlegbaren Zeit auf "Abwesend".

PTT via Text- oder Sprachnachricht

Die Kontaktliste Aus der Buddy-Liste geht jederzeit auch hervor, welche Kontaktpersonen gerade online sind. Klickt man einen Kontakt an, so kann man auswählen, ob man die jeweilige Person per fastchat oder aber auch per SMS kontaktieren möchte. Entscheidet man sich für fastchat, so ist es ebenfalls möglich, anstelle einer Sprachnachricht einen kurzen Text zu schreiben und zu übermitteln. Wer lieber eine Sprachnachricht versenden möchte, klickt zunächst den gewünschten Gesprächspartner an und entscheidet sich für die Kontaktaufnahme per fastchat. Zur Aufnahme der Sprachnachricht hält man die grüne Sende-Taste des Handys gedrückt und spricht seine Botschaft ins Mikrofon. Die Übermittlung der Nachricht erfolgt noch während der Aufnahme, so dass diese mit etwa 5 bis 10 Sekunden Verzögerung bereits beim Gesprächspartner eingeht. Eingehende Nachrichten können sofort automatisch abgespielt werden, oder erst nach der kompletten Übermittlung mit einem Rufton signalisiert und manuell abgehört werden.

Nachrichten-Übermittlung sekundenschnell

Auch nach ersten Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion erfolgt die Übermittlung der Mitteilungen innerhalb weniger Sekunden. Selbst längere Sprachnachrichten von 45, 60 oder 90 Sekunden Länge sind derzeit möglich und kommen ebefalls schnell beim Empfänger an. Hat dieser nicht alles verstanden, kann er sich die Nachricht immer wieder anhören, denn alle eingehenden Nachrichten werden gespeichert.

Etwas problematisch ist nach ersten Erfahrungen die Nutzung in schlecht versorgten Gebieten. Sobald die Funkversorgung einen bestimmten Mindestpegel unterschreitet, kommen Nachrichten nur mit Aussetzern oder langen Pausen zwischen den einzelnen Wörtern an. Aber auch hier kann die Nachricht nach kompletten Empfang vollständig angehört werden.

Im Rahmen des Friendly User Tests ist die Nutzung der Push-to-Talk-Funktion kostenlos. In welcher Form der Dienst, den die mobilcom noch in diesem Jahr als erster Mobilfunkanbieter in Deutschland einführen will, später tarifiert wird, ist derzeit noch unklar und soll auch erst nach Ende der Testphase mithilfe der Test-Ergebnisse festgelegt werden. teltarif.de wird den noch bis Ende September laufenden Testlauf weiter begleiten und in Kürze ausführlich über weitere Erfahrungen berichten.