Betrug

Nexnet: Name wird auf Telefonrechnungen missbraucht

Verbraucherzentrale Saarland warnt vor falschen Forderungen
Von Björn Brodersen

2187,39 Euro für Telefon- und Internetverbindungen sollte ein 83 Jahre alter Saarländer bezahlen. Diesen Betrag wies jedenfalls die Telefonrechnung aus, in deren Briefkopf der Name des Berliner Abrechnungsdienstleisters Nexnet [Link entfernt] prangte. Darunter waren die einzelnen Verbindungen zu 0190-Nummern und über die Dialergasse 09009 nach Dauer und Uhrzeit aufgeschlüsselt. Das Problem: Der Mann besitzt gar keinen Computer und konnte sich so auch nicht über einen Dialer ins Internet eingewählt haben. Auch tritt Nexnet zwar unter anderem als Inkasso-Unternehmen für Call-by-Call- und 0190-Anbieter auf, eigene Telefon- oder Internetrechnungen erstellt Nexnet aber nicht.

Wie die um Hilfe gebetene Verbraucherzentrale Saarland herausfand, glichen der Briefbogen sowie Angaben wie Amtsgerichtseintragung, Umsatzsteuernummer und Bankverbindung stark denen der Firma Nexnet, die Rechnung hatte jedoch ein anderes Unternehmen in betrügerischer Absicht verschickt. So sollte der Betrag auf ein Konto überwiesen werden, dessen Nummer sich nur in der letzten Ziffer von der eines Nexnet-Kontos unterschied.

Schon im vergangenen Monat hatte Nexnet selber vor missbräuchlichen Rechnung in seinem Namen gewarnt. Damals wurden Forderungen in Höhe von insgesamt 1 500 Euro versendet. Das Berliner Unternehmen hat nach eigenen Angaben inzwischen Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

Verbraucher die Rechnungen mit dem Briefkopf "NexNet - Gebietsdirektion Saar" erhalten, sollten diesen genau prüfen, ob es sich auch um die richtige Firma Nexnet handelt, warnt Silke Schröder von der Verbraucherzentrale Saarland. Unter der kostenlosen Nexnet-Hotline 0800 06 39 638, die auf echten Schreiben immer angegeben wird, kann in Zweifelsfällen die Echtheit der vorliegenden Rechnung geprüft werden. Betroffene Verbraucher können auch die Unterstützung der Verbraucherzentralen in Anspruch nehmen.