Pannenpack

Stress mit Service Pack 2 - wenn das Update den Rechner bremst

Die meisten Probleme macht die eingebaute Firewall - neuer Exploit droht
Von Thorsten Neuhetzki / dpa

Lange wurde das Service Pack 2 für Windows XP von vielen Anwendern erwartet. Mit der von Microsoft kostenlos verteilten Softwaresammlung sollte ein Großteil der Sicherheitsprobleme gelöst werden, die das Betriebssystem und damit häufig verwendete Programme wie der Internet Explorer verursachen. Dieses Ziel wurde zum Teil auch erreicht. Vom Rundum-Sorglos-Zustand dürften Windows-Anwender trotz SP2 jedoch noch ein ganzes Stück entfernt sein. Denn mit dem Update können durchaus neue Schwierigkeiten auf Rechner und Benutzer zukommen. Die meisten Anwender hegten jedoch lediglich die Befürchtung, dass sie mit der Installation von SP2 etwas auf dem Rechner kaputt machen können. Wenn es dann tatsächlich zu Problemen kommt, handelt es sich aus Sicht des Experten meist um Lappalien.

Liste der Problem-Programme ist lang

Windows XP arbeitet nach der Installation des SP2 mit vielen Programmen nicht oder nur eingeschränkt zusammen. Microsoft hat auf seiner Website eine Liste veröffentlich, auf der betroffene Programme aufgezählt sind. Es wirkt fast ironisch, dass darunter viele Programme sind, die den PC sicherer machen sollen: zum Beispiel Norman Personal Firewall, Norton AntiVirus, Kaspersky Anti-Virus, Command Antivirus und ZoneAlarm. Zu den Symptomen gehören nur mit langer Verzögerung startende Programme, willkürlich aufpoppende Fenster oder unverständliche Fehlermeldungen.

Nicht jeder Softwarehersteller ist glücklich darüber, wenn seine Produkte in dieser Liste auftauchen: "Das kann man schnell missverstehen", sagt Andrea Wolf, Sprecherin des Antivirensoftware-Herstellers Symantec in Ratingen. So habe das SP2 "keinerlei Auswirkungen" auf die korrekte Arbeit von Norton AntiVirus, einem Programm aus dem Hause Symantec.

Das mit dem Service Pack zwei installierte Windows-Sicherheitscenter erkennt laut Andrea Wolf zwar, dass sich Norton AntiVirus auf dem PC befindet. Allerdings zeigt das Sicherheitscenter den Status der Antivirensoftware nicht an, was es eigentlich sollte. Ein Problem, das es auch mit Programmen anderer Hersteller gibt. Doch das liege gewissermaßen in der Natur des Antiviren-Programms, das sich gegen eine hier vermeintliche Manipulation zur Wehr setzt, so Wolf. Allerdings bietet Symantec wie viele andere Hersteller von betroffenen Programmen ein Update an.