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Chinesische Lenovo kauft PC-Geschäft von IBM

IBM übernimmt Beteiligung bei Chinas Marktführer
Von AFP / Marie-Anne Winter

Der chinesische Computerhersteller Lenovo übernimmt das PC-Geschäft des weltgrößten Computerkonzerns IBM. Das weltweite PC- und Laptop-Geschäft wechsele für 1,25 Milliarden Dollar (930 Millionen Euro) den Besitzer, wie Lenovo-Chef Liu Chuanzhi sagte.

Davon zahlt der auch bislang schon größte chinesische PC-Hersteller knapp die Hälfte in Aktien, sodass IBM einen 18,9-prozentigen Anteil an dem an der Hongkonger Börse notierten Unternehmen erhält. Hinzu kommen Verbindlichkeiten in Höhe von 500 Millionen Dollar, die Lenovo übernimmt. In einer gemeinsamen Presseerklärung sprachen beide Firmen von einer "langfristigen strategischen Kooperation" bei Verkauf, Dienstleistungen und Finanzen.

Lenovo darf fünf Jahre lang den Markennamen IBM nutzen und erhält auch die Rechte an der "Think"-Marke, die etwa die Notebooks schmückt. Damit steige der chinesische PC-Bauer zum weltweit drittgrößten Computerkonzern auf, sagte Liu. Der Umsatz werde auf jährlich über zehn Milliarden Dollar steigen.

Nach Marktanteilen steht IBM im PC-Geschäft mit weltweit 5,6 Prozent bislang an dritter Stelle hinter Marktführer Dell mit 17 Prozent und Hewlett-Packard mit 15 Prozent. Mit zwei Prozent Marktanteil war Lenovo bislang die Nummer acht.

IBM hatte 1981 die ersten PCs für Unternehmen und Privatkunden auf den Markt gebracht. Zuletzt spezialisierte sich der US-Konzern aber auf große Firmenserver und Unternehmenslösungen. Die Ausgliederung passt in die Strategie des seit 2002 amtierenden IBM-Chefs Samuel Palmisano, der die Computergruppe auf die rentabelsten Geschäftsbereiche konzentrieren will. Jeder vierte der derzeit rund 10 000 IBM-Beschäftigten baut bereits heute in China Computer zusammen.