Verschuldung

Mehr Kostenkontrolle für Kinder bei Handynutzung

Deutsches Kinderhilfswerk fordert mehr Medienerziehung
Von Björn Brodersen mit Material von dpa

Weitere Kostenkontroll-Funktionen bieten die Mobilfunkprovider mobilcom und Tangens an. Bei mobilcoms Tarifmodell m-limit handelt es sich beispielsweise um einen Laufzeitvertrag auf einer Prepaid-Plattform. "Damit setzt mobilcom die Auffassung vieler Verbraucherschützer um, die ein monatliches Kostenlimit für pädagogisch sinnvoller halten als das Sperren einzelner Mobilfunk-Dienste", sagte der Vorstand des Büdelsdorfer Providers, Michael Grodd. Die Nutzer zahlen eine monatliche Grundgebühr und können wahlweise für 15, 30 oder 50 Euro monatlich telefonieren oder SMS versenden und andere Dienste nutzen. Danach bleibt das Handy lediglich erreichbar.

Die Sprachtarife von m-limit entsprechen weitgehend dem Xtra Go-Tarif von T-Mobile: 49 Cent pro Minute zur Hauptzeit ins Festnetz, zur Nebenzeit 29 Cent, am Wochenende nur neun Cent. Netzintern werden 39 bzw. 29 Cent verlangt, zu einer Wunschrufnummer im Festnetz 29, 19 oder neun Cent. Anrufe in die Netze von Vodafone, E-Plus oder o2, schlagen mit 79 Cent in der Hauptzeit und 49 Cent in der Nebenzeit zu Buche - wahrlich kein Schnäppchen.

Tangens bietet in seinen Pay-to-Call-Tarifen eine Kostenkontrolle an. Im Tarif Pay to Call 50 beispielsweise zahlen die Kunden monatliche Grundkosten von 9,95 Euro, aber auch ungewöhnlich hohe Anschlusskosten von 99,95 Euro. Dafür kann der Kunde für 35 Cent pro Minute zur so genannten Sunshine-Zeit sowie für 29 Cent pro Minute zur Moonlight-Zeit in alle deutschen Netze telefonieren. Das Gesprächsvolumen ist auf 50 Euro im Monat begrenzt. Bevor diese Grenze erreicht wird, erhält der Kunde eine kostenlose Info-SMS. Verbindungen zu 0190-Nummern, Abo-Dienste und Roaming-Gespräche, die hohe Telefonkosten verursachen können, sind gesperrt, SMS kosten jeweils 19 Cent.

Worauf die Eltern achten sollten

Eltern sollten von Anfang an auf die von ihren Kindern verursachten Handykosten achten, damit das Mobiltelefon nicht zur Schuldenfalle wird. Am besten wird schon bei der Anschaffung des Geräts geklärt, wer für das Telefonieren finanziell aufkommt. Medienpädagogen raten zudem zum Kauf von Prepaid-Karten, mit denen Kinder und Jugendliche besser lernen, mit ihrem Budget hauszuhalten. Darüber hinaus sollten Kindern vor 0190-Diensten gewarnt werden. Die Nummern der teuren und oft unseriösen Anbieter sollten vorsichtshalber gar nicht gewählt werden.

Auch auf teltarif.de finden Sie viele Informationen zum Thema Kostenkontrolle bei der Handynutzung. Wo beispielsweise die Gefahren bei der Nutzung von Premium-SMS-Diensten liegen, verrät Ihnen unser entsprechendes Special. Über Abrufmöglichkeiten der Gesprächsgebühren, die seit der letzten Rechnungsstellung angefallen sind, informiert Sie unsere Infoseite. Hilfe bei der Wahl des Netzes und des Tarifs liefert unser Mobilfunkberater.