Pre-Selection

Rossman wirbt mit eigenen Telefontarifen

Drogerie-Markt jetzt auch mit eigenem Pre-Selection-Angebot
Von Julia Scholz / Stefan Hagedorn

Auch Rossmann drängt nun mit einem eigenen Tarifangebot für seinen Kundenkreis auf den Telefonmarkt. Gemeinsam mit dem Medienpartner mediacall direct [Link entfernt] wirbt das Unternehmen für den Tarif R-TEL 66 mit einer Sparquote von bis zu 66 Prozent gegenüber den Standardtarifen der Deutschen Telekom.

Das Angebot sieht neben Fern- und Auslandstarifen auch einen eigenen Tarif im Citybereich vor. Dieser kann auf Wunsch und bei technischer Verfügbarkeit auch für den Ortsbereich eingerichtet werden. Bei Ferngesprächen unterscheidet der Tarif zwischen Analog- und ISDN-Anschluss. Bei einem Vergleich mit anderen Pre-Selection-Tarifen wird schnell klar, dass das Rossmann-Schnäppchen nicht so günstig ist, wie der Name des Anbieters vermuten lässt.

Unterschiedliche Tarife für Analog- und ISDN-Kunden

Der Citytarif gehört mit einem Tarif von 1 Cent pro Minute während der Nebenzeiten nach 18 Uhr und am Wochenende zu den günstigsten Angeboten. 2,7 Cent pro Minute kostet der Anruf in der Hauptzeit von 7 bis 18 Uhr. Das ist nicht der günstigste Tarif unter den Pre-Selection-Anbietern, aber immer noch preiswert.

Bei Ferngesprächen fällt die Kostendifferenz zu anderen Anbietern dagegen sehr deutlich aus. Mehr als das Vierfache zahlt der Kunde mit Analoganschluss in der Hauptzeit (werktags von 7 bis 18 Uhr) im Vergleich zu dem derzeit günstigsten Pre-Selection-Angebot. 8,1 Cent pro Minute verlangt der Rossmann-Tarif, während es bereits für 2 Cent die Minute Konkurrenzangebote gibt. Auch in den Nebenzeiten erreicht der Tarif von Rossmann nicht die Preise der günstigsten Marktanbieter.

Etwas günstiger sind die Ferngespräche mit ISDN-Anschluss gegenüber dem Tarif für den Analog-Anschluss. Zwischen 7 und 18 Uhr sind die Ferngespräche in der Woche 2 Cent billiger. Am günstigsten telefoniert der ISDN-Kunde Montag bis Freitag zwischen 20 und 21 Uhr - hier werden nur 1,1 Cent die Minute berechnet.

Ähnlich den XXL-Tarifen der Deutschen Telekom kann auch bei RTEL 66 für einen Aufpreis von 6,21 Euro monatlich am Wochenende und an bundeseinheitlichen Feiertagen kostenlos telefoniert werden.

Gespräche in Mobilfunknetze teurer als bei der Telekom

Die Kosten für Gespräche in die Mobilfunknetze sind teurer als bei der Telekom. Pro Minute kostet die Verbindung in das D1 und D2-Netz 24,6 Cent, in das E-Plus und O2-Netz 29,2 Cent pro Minute. Die T-Com verlangt hier seit 15. Dezember letzten Jahres nur 23,2 bzw. 25,7 Cent pro Minute, im Call by Call sind diese Gespräche schon ab 15 Cent pro Minute zu bekommen, wie ein Blick in unseren Tarifrechner zeigt.

Sowohl der Werbeflyer von Rossmann als auch die Internetseite von mediacall direct sagen nichts über die Taktung aus, in der abgerechnet wird. Erst durch einen Anruf bei der Hotline ist zu erfahren, dass alle Gespräche im Minutentakt abgerechnet werden.

Die Kunden des Tarif R-Tel 66 erhalten eine separate, monatliche Rechnung per Post. Ein Mindestumsatz oder andere Grundgebühren werden nicht berechnet, auch eine Mindestlaufzeit gibt es nicht. Die übliche Wechselgebühr der Telekom für die Einrichtung der Pre-Selection-Schaltung in Höhe von 5,10 Euro wird dem Kunden erstattet. Dies muss im Antragsbogen allerdings extra angekreuzt werden. Wie eine Sprecherin gegenüber teltarif.de erklärte, dauert die Umschaltung durch die Telekom nach Eingang der Vertragsunterlagen zwischen 7 und 14 Tagen. Für weitere Informationen zum Tarif R-Tel 66 steht die Hotline (0800 / 0221122) und die Webseite www.mediacall-direct.de [Link entfernt] zur Verfügung.