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T-Mobile stellt t-email ab

Kein Office in your Pocket
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E-Plus-Chef Uwe Bergheim sieht es klar: "Die meisten Mobilfunkkunden wollen telefonieren und SMS verschicken und vielleicht ab und zu eine E-Mail lesen." Deswegen boten alle vier deutschen Netzbetreiber ihren Mobilfunkkunden eine eigene E-Mail-Adresse an. E-Mails, die dort ankommen, werden auf Wunsch per SMS signalisiert. Das sind oft E-Mails, auf die man schon sehnsüchtig wartet und sie vielleicht gleich am Handy per WAP oder POP3 abrufen möchte - was Umsätze in die Kassen der Mobilfunker bringen würde. Doch das scheint sich noch nicht recht herumgesprochen zu haben.

Als T-Mobile vor einigen Jahren sein t-email-Projekt bei T-Motion in London startete, klappte nichts richtig. Kunden, die den Dienst wirklich nutzen wollten, hatten sich mit nicht erreichbaren oder hakenden Postfächern und einem quasi nicht existenten T-Motion-Kundenservice herumzuschlagen.

Räumung statt Werbung

Daraufhin wechselte das Bonner Unternehmen den Anbieter seines E-Mail-Systems. Das neue Produkt von CP (Critical Path) funktionierte, wenn man einen aktuellen Internet-Browser (Firefox oder IE 6.0) verwendete, um es einzurichten. Die Mails konnten vom Handy per WAP oder POP3 abgerufen werden und ein konfigurierbares Filter erlaubte es, bestimmte E-Mails per SMS signalisieren zu lassen. Was anfangs kostenfrei war, sollte jetzt 19 Cent pro SMS-Nachricht kosten - was viele potenzielle Nutzer abschreckte. Der heimliche Clou: Die 19 Cent wurden nie berechnet. Anstatt das System vernünftig zu bewerben, entschloss sich T-Mobile nun, den Kunden das Postfach zu räumen.

Das T-Mobile eigene E-Mail Konto t-email sei ja ursprünglich nur als bis zum 31. März 2005 befristetes Angebot zur Verfügung gestellt worden. Mit Auslauf der Pilotphase werde das Angebot nicht weitergeführt, teilte das Unternehmen jetzt per E-Mail seinen Kunden mit.

Wenn es komplizierter sein darf

Natürlich brauche man auch zukünftig nicht auf die E-Mails am Handy zu verzichten, beschwichtigt der Marktführer. Man könne das eigene Handy kostenlos für die mobile E-Mail Nutzung von bereits bestehenden E-Mail Konten wie z.B. T-Online, AOL, GMX, web.de, Freenet oder Arcor fit machen, ganz "einfach und automatisch" mit dem E-Mail-Konfigurator. Doch ganz so automatisch geht es in vielen Fällen leider nicht. Man kann sich seinen Handytyp und Anbieter zusammenklicken und bekommt dann unter Umständen eine PDF-Datei zum Download angeboten. Der Rest bleibt Handarbeit.

Wer noch kein eigenes E-Mail Konto hat, dem empfiehlt T-Mobile ein E-Mail-Konto bei T-Online einzurichten. Doch dazu muss man erst ein T-Online Konto anlegen und gesondert Gebühren bezahlen. Die Mobilfunkkunden hätten gerne etwas Integriertes, das auf Anhieb funktioniert und nicht übermäßig teuer ist, falls auch einmal unerwünschte Mails (Spam) eintreffen werden. Doch da sieht es trübe aus.