Nokia 6020 im Test: Perfektes Handy für Einsteiger

In Zeiten von UMTS, MobileTV, Videostreaming, DVB-H, Real-Tönen, 2- oder gar 3-Megapixel-Kamerahandys sehnen sich viele Nutzer nach einem Telefon, mit dem man einfach nur telefonieren und vielleicht noch mal hier und da eine SMS oder MMS verschicken kann. Angesichts des Hightech-Wettlaufs der Handyhersteller waren solche Modelle, die zudem eine gewisse Qualität mitbringen, Mangelware. Mit dem neuen 6020 hat nun Nokia ein solches Gerät vorgestellt, das teltarif sich für Sie näher angesehen hat.

Nokia-untypisch: Großer Ein-/Aus-Schalter

Das 6020 besticht nach dem Auspacken zunächst durch sein Design. Es ist weder klobig, noch zu klein und liegt angenehm in der Hand. Auch die Tasten machen einen guten Eindruck und haben einen angenehmen Druckpunkt. Wer sich bei vorherigen Handys über einen viel zu kleinen Knopf zum Ein- und Ausschalten geärgert hat, wird sich über den entsprechenden Knopf an diesem Gerät freuen: Er erstreckt sich über die gesamte Stirn des Handys und ist selbst für Leute mit großen Fingern leicht zu bedienen. Anders als bei diversen Vorgängern befindet sich der Infrarot-Port nicht an eben jener Stirn, sondern ist auf der rechten Seite. Das spart insbesondere bei Bahn-Fahrten Platz, wenn man das Handy für eine Datenübertragung nicht mehr quer neben den Laptop legen muss. Bluetooth unterstützt das Gerät hingegen nicht.

Die Qualität des Farbdisplays ist guter Durchschnitt, das Menü im seit Jahren bewährten Stil aufgebaut. Auffällig ist Punkt sieben dieses Menüs: Push-to-Talk lesen die Nutzer dieses Telefones hier. Obwohl sonst ohne besondere Features ausgestattet, unterstützt das 6020 bereits den erst vor drei Monaten von T-Mobile gestarteten Dienst, der bei neuen Handys noch längst kein Standard ist. Über die Funktionen des Push-to-Talk Menüs gibt es in Zusammenhang mit dem T-Mobile PTT-Dienst und dem Nokia 5140 bereits einen ausführlichen Testbericht. Die Funktionsweise ist bei diesem Mobiltelefon exakt gleich.

Diktiergerät mit Klingeltonfunktion

Das Handy ist mit einer VGA-Kamera ausgestattet, die es dem Nutzer erlaubt, spontane Aufnahmen zu machen und diese anschließend per MMS zu versenden oder auf den PC zu laden. Leider ist auch bei diesem Handy die Kamera auf der Rückseite angebracht und verfügt über keinerlei Schutz vor Fingerabdrücken. Die Qualität der Bilder entspricht dem VGA-Standard: Sie könnten besser sein, waren im Test aber auch nicht richtig schlecht. Einen Ersatz für eine Digitalkamera kann und will Nokia mit dem 6020 nicht bieten.

Freunde individualisierter Handys werden sich darüber freuen, persönliche Klingeltöne verwenden zu können. Dazu kann die über die Diktiergerätfunktion gemachte Aufnahme als Klingelton verwendet werden.

Außergewöhnlich umfangreich für ein Handy dieser Klasse ist die Organizer-Funktion. Neben den obligatorischen Funktionen Wecker, Kalender, Aufgabenliste, Notizen und Brieftasche verfügt das 6020 auch über eine Synchronisations-Funktion. Mit ihr können Kontaktdaten und die Kalendereinträge lokal oder über SyncML aus der Ferne synchronisiert werden.

Erfreulich angesichts der Akku-Leistung diverser UMTS-Phones und Personal-Computer-Handys ist die Akkulaufzeit des 6020. Nach Nokia-Angaben erreicht dieser bis zu 14 Tage Standby oder drei Stunden Telefonierer. Im Test konnten wir diese Angaben als glaubwürdig verifizieren.

Fazit: Gutes Gerät für alle ohne große Ansprüche

Das Nokia 6020 kommt ohne jeglichen Schnick-Schnack aus. Leider muss so auch Abstriche machen, wer Bluetooth nutzen will oder umfangreichere Funktionen erwartet. Durch sein gehobenes Design sieht man dem Handy - anders als anderen Einsteigergeräten - seinen Preis nicht an. Über Preissuchmaschinen wie guenstiger.de ist das Telefon ohne Vertrag derzeit schon für weit unter 200 Euro erhältlich, was ein absolut gerechtfertigter Preis für dieses Gerät ist. Von den vier Mobilfunknetzbetreibern hat das Gerät derzeit nur E-Plus im Angebot: In Verbindung mit einem Vertrag kostet das Handy 29,95 Euro.