innovativ

Vodafone Push E-Mail im teltarif-Test

Service bietet mehr als Blackberry-Prosumer-Variante
Von Volker Schäfer

Alle bis zu 5 kB großen E-Mails werden komplett übertragen. Von größeren Mails wird nur der Anfang angezeigt. Die vollständige Mitteilung kann vom Server geladen werden, indem man den Menüpunkt "zum Download markieren" anklickt. Je nach Größe der elektronischen Post dauert es in der Regel nur wenige Sekunden, bis die Mail vollständig dargestellt wird.

Auch anhängende Dateien werden nicht ungefragt auf das mobile Endgerät übertragen. Allerdings ist es auch hier individuell möglich, beispielsweise Word- und PDF-Dokumente oder auch Grafikdateien zum Download zu markieren und auf den Handheld zu übertragen.

Die Funktionsweise ist somit ähnlich wie bei Blackberry, das von Vodafone parallel zum eigenen Push-Dienst weiter angeboten wird. Allerdings ist Blackberry sparsamer beim Datenverbrauch. Das von der kanadischen Firma RIM entwickelte System überträgt zunächst nur etwa 2 statt 5 kB einer Mail. Scrollt man anschließend im Dokument weiter nach unten, so wird der restliche Text sukzessive nachgeladen. Bricht man irgendwann die Bearbeitung ab, so wird auch der Download auf den Handheld beendet, während Vodafone Push-E-Mail nach den ersten 5 kB das komplette Dokument nachlädt, wenn dieses zum Download markiert wird.

Je nach Mailaufkommen ist die Nutzung des Vodafone-Dienstes somit deutlich teurer als Blackberry. Dafür kann das System auch mehr. Löscht man nämlich am Handheld eine Mail, so erscheint in einem Fenster die Frage, ob die elektronische Post auch auf dem Server gelöscht werden soll. Bestätigt man dies, so wird die Mail nicht nur im Web-Tool von Vodafone, sondern auch im ursprünglichen POP3-Postfach - in unserem Fall also bei GMX - gelöscht. Dieses Feature vermisst man bei der Prosumer-Variante von Blackberry genauso wie bei Hiptop und Sidekick.

Echte Mail-Synchronisation ohne zusätzliche Server-Software

Die Vodafone Push-E-Mail ermöglicht so also eine echte Mail-Synchronisation mit dem POP3-Postfach, kommt dabei aber ohne eine teuere Server-Software wie bei der Blackberry-Enterprise-Lösung für Geschäftskunden aus. Das ist ein eindeutiger Pluspunkt für Vodafone.

Ebenfalls positiv: Wenn eine html-Mail empfangen wird, so kann zumindest der darin enthaltene Text einwandfrei gelesen werden. Das ist zumindest bei den Original-Blackberry-Geräten nicht der Fall. Hier muss man sich oft mühsam durch den html-Quelltext quälen.

Wie bei Blackberry lässt sich über Internet auch eine Signatur anlegen, die allen vom mobilen Endgerät aus verschickten Mails angehängt wird. Auch ist es möglich, alle gesendeten Mails als Kopie an eine vordefinierte Adresse weiterzuleiten. Leider steht für den Mail-Versand - wie bei Blackberry - nur eine einzige Adresse zur Verfügung. Verfügt man über mehrere Mail-Accounts, so muss man sich für abgehende elektronische Post also für eine Adresse entscheiden.

Synchronisation auch mit Microsoft Exchange und Lotus Domino

Nutzer mit einem Microsoft Exchange- oder Lotus Domino-Server haben auch die Möglichkeit, beispielsweise Kalender- und Kontakt-Daten drahtlos mit ihrem Büro-PC zu synchronisieren. Hierzu muss ein so genannter Desktop Assistent auf dem PC installiert und konfiguriert werden.

In Verbindung mit dieser Software, die nicht direkt am Mailserver betrieben werden muss, sondern auch auf jeder Workstation genutzt werden kann, verfügt die Vodafone-Lösung somit über ähnliche Features wie Blackberry Enterprise. Vorteil: Man benötigt keinen Server-Zugriff und auch keine Spezial-Software, die mit mindestens vierstelligen Summen zu Buche schlägt. Nachteil: Die Synchronisation funktioniert nur, wenn der jeweilige PC eingeschaltet ist.

Fazit

Vodafone Push E-Mail ist eine durchaus ernstzunehmende Konkurrenz für Blackberry. Der Dienst wird sukzessive neben Deutschland auch von den anderen Vodafone-Netzen eingeführt. Bleibt abzuwarten, wie das Produkt am Markt angenommen wird. Größtes Problem ist der höhere Datenverbrauch im Vergleich zum Blackberry. Bleibt zu hoffen, dass hier noch nachgebessert wird.