Siemens

Siemens verdient ordentlich Geld - ohne die Handys

Pauly will Siemens-Renditeziele aus eigener Kraft erfüllen
Von ddp / Björn Brodersen

Der Chef der Siemens-Kommunikationssparte, Lothar Pauly, ist nach dem Verkauf der Handy-Sparte zuversichtlich, die Renditeziele des Konzerns zu erfüllen. "Ohne die Handys verdienen wir ganz ordentlich Geld", sagte Pauly dem Handelsblatt. Rechne man die Mobiltelefone heraus, hätte die Umsatzrendite im ersten Halbjahr 4,7 Prozent betragen. Das Konzernziel von acht bis elf Prozent sei ambitioniert, aber machbar.

Eine Fusion mit einem großen Konkurrenten wie Alcatel oder Nortel lehnt Pauly in diesem Zusammenhang ab. "Solche Mega-Merger sind viel zu komplex", sagte der Manager. Um Einspareffekte zu erzielen, müsse man erst einmal "viel zu viel Geld in die Hand nehmen". Pauly will stattdessen, dass Siemens aus eigener Kraft wächst. "Das wird uns vor allem durch Innovationen gelingen", sagte er.

Handlungsbedarf sieht Pauly nun vor allem im Firmenkundengeschäft. "Wir müssen neue Märkte erschließen, weil wir hier zu stark auf Deutschland konzentriert sind", sagte der Spartenchef. Wenn es der deutschen Wirtschaft schlecht gehe, spüre sein Konzernbereich das sofort. Deshalb müsse Siemens in Wachstumsmärkten wie China, Indien und Russland stärker präsent sein. Dabei seien auch selektive Zukäufe denkbar, "aber sicher keine riesigen Unternehmen".