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Aus der Testpresse: Palm Treo 650

Businessphone für Organizer-Freaks und Surf-Abstinenzler
Von Yvonne Göpfert /

Eineinhalb Jahre nach dem Erfolg des Treo 600 von PalmOne [Link entfernt] tritt der Treo 650 die Nachfolge an. Bei dem rund 200 Gramm schweren Smartphone handelt es sich um ein Quadband-Telefon mit umfassenden Organizer-Funktionalitäten, das man bequem mit einer Hand bedienen kann. Die Datenübertragung erfolgt via GPRS und EDGE. Um die täglichen Büropflichten effizient zu meistern, stehen VersaMail als E-Mail-Programm und ActiveSync zum Abgleich von Kontakt- und Kalenderdaten zur Verfügung. Eine Zusatz-Software ermöglicht das Arbeiten mit Word, Excel und Powerpoint, MP3-Player und VGA-Kamera sind ebenfalls an Bord. Außerdem ist der digitale Assistent Bluetooth-fähig. UMTS oder WLAN beherrscht das Gerät nicht.

Im Vergleich zur Vorgängerversion wartet das aktuelle Modell, das unter dem recht fixen Palm OS 5.4 läuft, mit einigen feinen, aber entscheidenden Verbesserungen auf. So fällt auf den ersten Blick sofort das klare und kontrastreiche Display ins Auge. Die 160 mal 160 Pixel bei 4 096 Farben des Treo 600 wurden beim 650er auf 320 mal 320 Pixel und über 65 000 Farben aufgestockt. Um den Screen je nach Situation zu optimieren, kann man unter "Einstellen" das Farbthema variieren und damit bis zu einem gewissen Grad auf das Umgebungslicht abstimmen. So gelingt es nach einer kleinen Korrektur, auch bei starkem Sonnenlicht noch akzeptabel arbeiten. Ebenfalls gelungen ist die Sensibilität des Touchscreens. Nach einer kurzen Kalibrierung unter dem Menüpunkt "Einstellen" kann man das Display mit dem mitgelieferten Stift, genauso gut aber mit dem Finger bedienen.

Einfache, ungeschützte Kamera

Nur wenig getan hat sich bei der Kamera, die immer noch nur mit VGA-Auflösung arbeitet und ungeschützt auf der Rückseite des PDAs ihr Dasein fristet. Ihr wurde lediglich ein Fotolicht spendiert, so dass man bei dunkler Umgebung bessere Bilder machen kann.

Am QWERT-Konzept, das schon vom Treo 600 bekannt ist, hat sich dagegen nichts geändert. Der Abstand zwischen den einzelnen Tasten ist minimal, die Tastatur ist sehr klein, aber stark gewölbt, so dass das gesamte Keyboard auf einer Fläche von 6 mal 2,5 Zentimeter Platz findet. Der 9500 Communicator von Nokia und auch der MDA IV von T-Mobile beanspruchen hierfür sehr viel mehr Raum. Außerdem ist die Tastatur so angeordnet, dass man sie jederzeit nutzen kann, ohne viel aufschieben, aufklappen oder umdrehen zu müssen. Damit erobert sich der Treo 650 die Pole Position im Handling.

Update gegen Speicher-Panne

Folgenreich hat sich dagegen die Einführung des nicht-flüchtigen Speichers ausgewirkt. So mussten viele Nutzer, die vom Treo 600 auf den Nachfolger upgradeten, feststellen, dass plötzlich nicht mehr alle Anwendungen liefen, ob wohl die Speicherkapazität der beiden Handhelds nahezu identisch war (23 MB bei Treo 600; 22 MB beim Treo 650). Das nicht-flüchtige Speicherkonzept sah als kleinste Organisationseinheit Blockcluster von 512 Byte vor, auch für Dateien, die weniger als 512 Byte in Anspruch nahmen, z. B. Kontaktdaten, wurden 512 Byte reserviert. Somit lief der Speicher insgesamt sehr viel schneller voll, die Gesamtkapazität verringerte sich entsprechend. Inzwischen hat Palm ein Update zum Download [Link entfernt] zur Verfügung gestellt, das das Datenlager effizienter ausnutzt. Den Ausschlag für die konzeptionelle Veränderung gab wohl der Wunsch nach mehr Datensicherheit: Im Gegensatz zum RAM-Speicher muss man sich bei einem nicht-flüchtigen Speicher nämlich keine Sorgen machen, dass Daten verloren gehen, wenn der Akku plötzlich kollabiert.