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Belgier sehen TV per Internet-Protokoll

Siemens liefert die komplette IPTV-Lösung
Von Björn Brodersen

Nach mehrmonatiger erfolgreicher Testphase in 1 000 belgischen Haushalten startet der Netzbetreiber Belgacom mit interaktivem, digitalem Fernsehen über das Internet-Protokoll (IP) in die TV-Zukunft. Die Zuschauer benötigen zum Empfang einen DSL-Anschluss, ein gängiges Fernsehgerät und als Verbindung dazwischen eine so genannte Set-Top-Box, die digitale Daten in störungsfreie TV-Signale umwandelt. Die komplette Lösung für Fernsehen über das Internet stellt der Siemens-Konzern bereit.

Fernsehen über das Internet wird von Siemens als komplette Lösung angeboten. Der Netzbetreiber bekommt von der Servertechnik über die Benutzersoftware, Datencodierung und Geräten zum Empfang von Satellitendaten bis hin zur Set-Top-Box für den Konsumenten alles aus einer Hand. Die Menüführung sowie die Benutzung der Set-Top-Boxen sollen dabei für die Zuschauer anwenderfreundlich und einfach sein.

Videotelefonie über den Fernseher

Fernsehen per Internet-Protokoll Die Belgacom-Kunden können über den Fernseher videotelefonieren, ihre Wunschfilme aus dem Internet herunterladen und surfen, E-Mails schreiben und chatten. Bei IPTV können beispielsweise auch mit der Set-Top-Box versäumte Sendungen digital aufgezeichnet werden. Auch der niederländische Anbieter KPN entschied sich für Siemens Communications als Partner. Der Vertrag gilt ab Oktober exklusiv für die ersten 500 000 Teilnehmer.

Bis Ende des Jahres will Siemens die nötigen Bandbreiten für eine Übertragung weiter minimieren. Live-Fernsehen soll dann mit 1,8 MBit/s empfangen werden. Das entspricht heute etwa dem mittleren DSL-Standard. Möglich werde dies unter anderem durch eine neuartige Mpeg4-Komprimierung der Videodaten, teilte Siemens mit. Die technischen Voraussetzungen würden damit reduziert und digitales Fernsehen praktisch universell verfügbar.