dürftig

Kundenservice bei Discountern nicht immer vorbildlich

Anfragen werden oft gar nicht oder mit großer Verzögerung beantwortet
Von Volker Schäfer

Seit einigen Monaten sorgen die neuen Discount-Angebote auf dem deutschen Mobilfunkmarkt für günstigere Minutenpreise. Sowohl mit Vertrags-, als auch mit Prepaid-Karten ist es inzwischen möglich, zu Minutenpreisen von unter 20 Cent an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr ins Festnetz und in die vier deutschen Mobilfunknetze zu telefonieren.

Der Werbeslogan "weil einfach einfach einfach ist", mit dem das Ende Mai gestartete simyo wirbt, gilt prinzipiell auch für Mitbewerber wie klarmobil.de, SIMply-Card oder blau.de. Das heißt, man bestellt die Karte online, erhält diese innerhalb weniger Tage und kann dann direkt lostelefonieren - jedenfalls wenn man ein nicht mit einem SIM-Lock versehenes Handy besitzt oder ebenfalls neu kauft. Subventionierte Telefone gibt es bei den Discountern nämlich nur in Ausnahmefällen.

Während die Prepaidkarten im E-Plus-Netz - wie simyo, debitel-light oder blau.de - in der Regel sofort funktionieren, müssen Vertragskarten - z.B. die SIMply-Card von simply - zuerst freigeschaltet werden. Und genau an dieser Stelle beginnen die Probleme. Die Aktivierung erfolgt online und man kann als Kunde eigentlich nicht viel falsch machen. Dennoch berichteten einige Leser übereinstimmend, dass sie auf die tatsächliche Aktivierung ihrer SIMply-Card oft mehrere Tage lang warten mussten.

Freischalt-Probleme bei SIMply

In Ausnahmefällen klappte die Freischaltung überhaupt nicht. Spätestens dann ist es schlecht, wenn die Kundenbetreuung des Anbieters nur schlecht erreichbar ist. Der Anbieter selbst bestätigte auf Anfrage von teltarif.de, im Sommer habe es einen "Stau" von E-Mail-Anfragen gegeben. Doch noch heute lässt die Beantwortung einer Anfrage oft mehrere Tage auf sich warten. Einige Kunden berichteten sogar, trotz mehrerer Anfragen keine Antworten erhalten zu haben.

Telefonisch ist die SIMply-Hotline deutlich besser erreichbar - allerdings unter einer Service-Rufnummer mit der Vorwahl 0900, so dass man für einen Anruf stolze 1,24 Euro pro Minute aus dem Festnetz der T-Com investieren muss. Manche Kunden haben gar keine Möglichkeit, die Hotline auf diesem Weg zu erreichen - nämlich dann, wenn sie eine Sperre für 0190er und 0900er Rufnummern beantragt haben. Diese nur für die Hotline eines Mobilfunk-Discounters wieder aufheben zu lassen, ist in manchen Fällen sicher fahrlässig.

SIMply wirbt nun auch damit, dass man seine bestehende Rufnummer ohne Aufpreis zur Discount-Karte mitnehmen kann. Formulare für die Rufnummernportierung bekommt man als PDF-Dokument von der Kundenbetreuung - vorausgesetzt, die entsprechende Anfrage wird beantwortet.

Auch die simyo-Hotline lässt die Kunden warten

Die Mängel bei der SIMply-Kundenbetreuung sind im Discount-Bereich kein Einzelfall. Auch bei simyo werden E-Mail-Anfragen oft nur mit größerer zeitlicher Verzögerung beantwortet. Das mag bei einem Prepaid-Produkt auf den ersten Blick nicht ganz so gravierend sein. Ärgerlich ist dies aber z.B., wenn eine Karte ihren Besitzer wechseln soll und das Formular für die Umregistrierung mehrere Wochen auf sich warten lässt.