Ziele

debitel light will schneller als Konkurrenz wachsen

Bessere Vertriebswege für den Massenmarkt
Von dpa / Björn Brodersen

Der Mobilfunkanbieter debitel light will im kommenden Jahr schneller als die anderen Billiganbieter wachsen. "Wenn der Markt richtig anzieht, dann profitieren wir mehr als die anderen davon", sagte Jörg Kühnapfel, Chef der debitel-Tochter, am Sonntag in Stuttgart. Das Unternehmen vertreibt SIM-Karten anders als die meisten Konkurrenten nicht nur über das Internet, sondern auch über Geschäft wie Saturn und Mediamarkt und die debitel-Filialen.

Derzeit befindet sich das Billigsegment laut Kühnapfel noch in der Entwicklung. "Ab dem Frühjahr kommenden Jahres werden wir auch die breiten Massen erreichen." Mit dem Vertrieb über die Geschäfte erreiche debitel light besser die konventionellen Kunden - und könnte dadurch überproportional wachsen. Die E-Plus-Tochter simyo war Mitte des Jahres als erster Billiganbieter gestartet und hatte damit den Preiskampf auf dem deutschen Mobilfunkmarkt neuen Schwung verliehen. Mit Klarmobil, debitel light und easyMobile zogen mehrere Konkurrenten nach

Experten trauen dem Billigsegment, bei dem SIM-Karten ohne Handy verkauft werden, einen Marktanteil von bis zu 20 Prozent zu. simyo &  Co. kommen derzeit auf rund 500 000 Kunden, branchenweit sind 75  Millionen Handy-Verträge in Deutschland im Umlauf. Laut früheren Angaben liegt die Kundenzahl der Stuttgarter im fünfstelligen Bereich. Vor wenigen Tagen hatte debitel light wie simyo, Blau.de und simply (auf 15 Cent) seine Preise von 19 auf 16 Cent je Telefonminute gesenkt. "Die ersten 111 Minuten kosten bei uns zudem nur je neun Cent", sagte Kühnapfel.

Mit einem weiteren Preisrutsch rechnet der Manager vorerst nicht. "Die nächste Preisrunde kommt mit der nächsten Senkung der Terminierungsentgelte." Diese Entgelte kassiert ein Netzbetreiber bei Anrufen in sein Netz. Nach der letzten Absenkung pocht die Europäische Kommission auf einen weiteren Abbau der Terminierungsentgelte.