Kurztest

Die ersten HSDPA-Handys im Vergleich

Samsung und BenQ-Mobile beanspruchen jeweils die Führungsrolle
Von Björn Brodersen

Während das BenQ-Siemens-Gerät mit der höheren Megapixel-Zahl der Hauptkamera - 3,2 Megapixel gegenüber 2,0 Megapixel beim SGH-Z560 - punkten kann, liefert das Samsung-Gerät eine spürbar bessere Bildwiedergabequalität; die Bilder zeigen sich auf dem Display des SGH-Z560 klarer als auf dem EF91, was aber nicht an Auflösung oder Farbdarstellung zu liegen scheint: Beide Hauptdisplays stellen jeweils 240 mal 320 Pixel und 262 144 Farben dar. Allerdings ist die Bildschirmdiagonale des Samsung-Modells mit 2,3 Zoll etwas größer als die des BenQ-Siemens-Handys, die exakt 2 Zoll misst. Bei den kleineren Außendisplays bietet das SGH-Z560 mit 128 mal 128 Pixel gegenüber 96 mal 64 Pixel die bessere Auflösung. Erfreulich ist, dass beide Megapixel-Kameras mit einer Autofokus-Funktion zum Scharfstellen der Motive ausgestattet sind. Ob die integrierte Digitalkamera lieber auf der gehäuse-Rückseite - wie beim EF91 - sitzen sollte oder auf der Frontseite - wie beim SGH-Z560 -, ist Geschmackssache.

Datenblätter

Leider ließ sich der Videotelefonie-Modus beim Samsung SGH-Z560 nicht starten, nach Herstellerangaben am Stand aber wird es nicht möglich sein, das eigene Bild für den Gesprächspartner durch ein anderes oder durch einen Videoclip zu ersetzen, so wie beim EF91. Das soll erst bei Samsungs HSDPA-Nachfolgemodellen möglich sein. Die Datenübertragung per HSDPA ließ sich bei beiden Prototypen nicht testen, sondern wurde an gesonderter Stelle am Stand gezeigt. Was am Samsung-Gerät noch gefällt: Der Musik-Player und die Kamera lassen sich durch an den Gehäuseseiten und auf der Gehäusefront angebrachte Außentasten und somit ohne Aufklappen des Geräts steuern, außerdem reagierte das Betriebssystem insgesamt schneller auf die Eingabebefehle des Nutzers als das EF91.

Das Fazit

Samsung SGH-Z560 In beiden Fällen haben die Hersteller noch keine fertigen HSDPA-Handys in Barcelona präsentiert, vielmehr handelte es sich um Prototypen, an denen der letzte Feinschliff noch vorgenommen wird. Bedauerlicherweise konnten die Besucher der Fachmesse die Geräte nicht im Praxiseinsatz testen, weder Datenübertragungen per UMTS bzw. HSDPA, noch Videotelefonie waren möglich. Die vorgeführten Modelle zeigen aber, wohin der Trend geht: Künftige UMTS-Handys werden nicht nur schnellere Downloads datenintensiver Multimediaanwendungen wie etwa Filme in DVD-Qualität oder interaktive Online-Spiele ermöglichen, sondern auch kleine Schmuckstücke darstellen. Von Design und Verarbeitung her gefiel uns das BenQ-Siemens EF91 wesentlich besser als das Samsung SGH-Z560, bei der Kameraqualität, Bildwiedergabe und Navigation hinterließ dagegen das Modell der Koreaner einen besseren Eindruck. Jetzt darf man gespannt sein, welcher Hersteller das Rennen um die Einführung des ersten HSDPA-Handys macht.