Statistik

Jeder achte Deutsche surft via DSL

Bundesrepublik liegt im internationalen Vergleich auf 18. Platz
Von Björn Brodersen

In Deutschland verfügen 13 Prozent aller Bürger über einen Breitband-Anschluss an das Internet. Dieser Wert liegt knapp unter dem EU-Durchschnitt von 13,6 Prozent. 12,6 Prozent der Bundesbürger gehen per DSL-Technologie ins Netz, die anderen 0,4 Prozent über das Fernsehkabel oder andere Zugänge wie beispielsweise WiMAX oder Internet via Satellit. Diese Zahlen nennt die jüngste Statistik der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD). Im internationalen Vergleich der Breitband-Penetration liegt die Bundesrepublik auf dem 18. Platz. Man kann aber davon ausgehen, dass die Zahl in den vergangenen dreieinhalb Monaten spürbar zugenommen hat.

Insgesamt zählte die OECD zum Jahreswechsel 10,7 Millionen Breitband-Anschlüsse in Deutschland - nur in den USA, in Japan und in Korea gibt es mehr Breitband-Surfer als hierzulande. Die meisten Breitband-Nutzer stammen aus den Vereinigten Staaten, hier gab es laut OECD-Statistik zu Ende Dezember 49,4 Millionen Kunden - das sind 31 Prozent aller Breitband-Anbindungen im OECD-Gebiet. Die höchste Breitband-Penetration im Untersuchungsgebiet weist Island mit 26,7 Nutzern pro 100 Einwohnern auf. Dahinter folgen Südkorea, Holland und Dänemark mit jeweils rund 25 Prozent. Die Gesamtzahl der Breitband-Nutzer in den 30 OECD-Ländern ist von Juni bis Dezember vergangenen Jahres von 136 Millionen auf 158 Millionen gestiegen.

Nicht nur in Deutschland, auch in der Mehrzahl der anderen OECD-Länder ist DSL mit 62 Prozent die führende Anschluss-Technologie im Breitband-Bereich vor dem TV-Kabel mit 31 Prozent. Nur in den USA und in Kanada gibt es mehr Kabelinternet- als DSL-Anschlüsse.

EU will Breitband-Verbreitung fördern

Nach anderen Schätzungen der OECD soll die Breitband-Technologie bis zum Jahr 2011 mit einem Drittel zum Produktivitätswachstum in den Industrieländern beitragen. Das sieht auch die EU [Link entfernt] so. Mit spezieller Gesetzgebung und Politik will die EU dafür sorgen, dass bis zum Jahr 2010 möglichst alle EU-Bürger über einen Breitband-Zugang zum Internet verfügen. Ein Recht auf den Zugang zum Breitband-Internet - wie im Festnetz - gebe es aber nicht.

"Breitband-Anbindungen ans Internet sind die Voraussetzung für E-Business, Wachstum und Arbeitsplätze in der gesamten Wirtschaft", sagt EU-Kommissarin Viviane Reding. Wettbewerb und deregulierte Märkte seien die besten Treiber der Breitband-Verbreitung. Dort, wo diese Kräfte nicht erfolgreich sind, könnten auch staatliche Beihilfen oder Gelder aus dem EU-Strukturförderungsfonds zum Breitband-Ausbau den Markt stimulieren.