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Neue Push-Dienste machen dem Blackberry Konkurrenz

Push-Dienste auch für Privatkunden inzwischen bezahlbar
Von dpa /

E-Mails senden und empfangen kann inzwischen fast jedes Handy. Die Sache hat nur einen Haken: Man weiß nie, wann Post da ist und muss sich immer wieder manuell mit dem E-Mail-Server verbinden. Vielschreiber und Business-Anwender winken da genervt ab. Sie nutzen Push-Dienste, die neue Post sofort automatisch zustellen. Neben dem bekannten Blackberry-Angebot gibt es inzwischen eine Vielzahl weiterer Dienste. Kunden brauchen ein geeignetes Handy und müssen oft einen zusätzlichen Tarif oder Datenpakete buchen.

Inzwischen besitzen 53 Prozent aller Handy-Nutzer ein E-Mail-fähiges Mobiltelefon. Das geht aus der Mobinet-Studie 2005 der Unternehmensberatung A.T. Kearny und der Cambridge University hervor. 56 Prozent der Besitzer solcher Multimedia-Handys rufen mindestens einmal im Monat mobil ihre E-Mails ab oder surfen im Internet. Im Jahr 2004 waren es erst 36 Prozent. Da die Preise inzwischen überschaubar sind, ist Push-E-Mail aufs Handy auch für Privatleute interessant. Das kann sogar günstiger sein, als unterwegs andauernd SMS zu verschicken.

Datenübertragung per GPRS und UMTS

Damit neue Mails sofort ihren Weg auf das Mobiltelefon finden, halten Push-E-Mail-fähige Handys per GPRS oder UMTS stets Verbindung zum Server. Zum Verfassen von Mails sind zwar Profi-Handys mit Tastatur praktisch, aber nicht unbedingt Voraussetzung. Zu klären ist aber, ob Push-Dienst und Handy kompatibel sind.

Privatleute, die den Blackberry-Dienst des kanadischen Unternehmens Research in Motion (RIM) nutzen möchten, werden bei allen Netzbetreibern fündig. Voraussetzung ist in der Regel ein Handy-Laufzeittarif. E-Plus und T-Mobile verkaufen den E-Mail-Push-Dienst von Blackberry inklusive fünf Megabyte Datenvolumen für 17,40 Euro im Monat. Beim gleichen Inklusivvolumen verlangt Vodafone 15 Euro.

Wer bei o2 einen Business-Vertrag fürs Handy unterschreibt, bekommt den Blackberry-Dienst für 13,50 Euro im Monat. Allerdings ist nur ein Megabyte Datenverkehr eingeschlossen. Attraktiver ist die Option mit 30 MB Inklusivvolumen für 19 Euro monatlich. Je nach Anbieter und Option kostet jedes MB über dem Inklusivvolumen zwischen 1,50 und 3,90 Euro. Für die meisten Kunden sollten fünf Megabyte sogar ausreichend sein, zumal Blackberry die Daten komprimiert überträgt.

Blackberry ist nicht mehr alleine

Es gibt aber durchaus Alternativen zu Blackberry - zum Beispiel von Microsoft. Wer ein Exchange-E-Mail-Postfach beim Provider Schlund+Partner aus Karlsruhe hat, kann Push-E-Mail kostenlos nutzen und sogar Termine und Adressen abgleichen. Voraussetzung ist ein Handy mit Windows Mobile 5.0-Betriebssystem oder ein Nokia Communicator mit Zusatz-Software. Das Postfach kostet 10 Euro im Monat. Hinzu kommen noch die Kosten für die Datenübertragung Mobilfunkbetreiber.

Schreibfreudige, deren Handy die Programmiersprache Java versteht, werden bei der Main-Gruppe aus Stuttgart fündig. Dort bietet man den Dienst Push2You an - in der Erprobungsphase bis Mai sogar noch kostenlos. "Dann soll der E-Mail-Dienst zwei bis drei Euro im Monat kosten", sagt Geschäftsführer Jürgen Nicolai. Auch für diesen Dienst muss der Nutzer noch eine Datenoption bei seinem Netzbetreiber buchen. Push2you schickt neben Mails auch Nachrichten oder den aktuellen Stand von eBay-Auktionen auf das Mobiltelefon.

Mobilcom bietet über die Berliner Firma Space2Go [Link entfernt] den Dienst E-Mail to go an. Dieser kostet mit fünf MB Inklusivvolumen 8,90 Euro im Monat. Wer seinen Netzbetreiber in absehbarer Zeit oder öfter wechselt, kann seinen Push-Dienst direkt bei Space2Go buchen. Jährlich kostet das ab 40 Euro - allerdings ohne Inklusivvolumen für Daten. Datenpakete muss der Kunde extra kaufen.

Flatrate von 1&1 und Vodafone

Eine Flatrate für Push-E-Mail hat dagegen der Internet-Provider 1&1 in Zusammenarbeit mit Vodafone im Programm: Wer sich zwei Jahre bindet, darf für monatlich zehn Euro unbegrenzt mailen und sogar im Internet surfen. Voraussetzung für den Pocket-Web-Dienst ist ein gleichnamiges Klappgerät mit QWERTZ-Tastatur und GPRS-Funk, das bei Vertragsabschluss einmalig mit 50 Euro zu Buche schlägt.

Noch vor Blackberry war das US-Unternehmen Danger [Link entfernt] vor allem in den Vereinigten Staaten mit einer Kombination aus Tastatur-Handy und Push-Dienst namens Sidekick erfolgreich. In Deutschland wird das Duo nur noch von T-Mobile vermarktet und kostet mindestens 20 Euro im Monat. E-Plus bietet den baugleichen Hiptop nicht mehr an.

Bei allen Push-E-Mail-Diensten können vorhandene Postfächer eingebunden werden. Entweder stellt der Kunde eine Weiterleitung ein oder nutzt einen Sammeldienst, der E-Mail-Konten abruft. Der Blackberry wird beispielsweise übers Internet konfiguriert, die Microsoft-Lösung über das Endgerät.