Test

Zum Anbeißen: Das Chocolate-Handy ist da

Auf dem neuen GSM-Modell ruhen große Hoffnungen
Von Björn Brodersen

Mit dem größten Launch, den das Unternehmen bislang weltweit durchgeführt hat, bringt der koreanische Handy-Hersteller LG Electronics sein angekündigtes Chocolate-Handy auf den europäischen Markt. Nachdem das erste Modell der neuen "Black Label"-Serie gestern Abend in London offiziell vorgestellt wurde, wird es uns in den kommenden Tagen und Wochen auf großformatigen Postern am Straßenrand oder in TV-Spots begegnen. Die bisherige Nummer Vier auf dem weltweiten Handymarkt will mit dem KG800 seinen Bekanntheitsgrad auf dem europäischen Markt steigern und den Rückstand zu den führenden Herstellern im GSM-Bereich wettmachen. Zunächst ist das Chocolate-Phone bei debitel für knapp 50 Euro mit einem Mobilfunkvertrag erhältlich. Ohne Vertrag kostet es 449 Euro. teltarif.de hatte vorab die Gelegenheit, den neuen Hoffnungsträger von LG genauer anzusehen.

Die Funktionen

LG KG800 Chocolate

Das LG KG800 Die Besonderheit des bereits auf der CeBIT präsentierten Design-Handys ist das berührungsempfindliche Touchpad, über das der Handybesitzer die verschiedenen Funktionen schnell und leicht steuern kann. Die weiteren Ausstattungsmerkmale des Slider-Modells besitzen Standard-Niveau: Dazu gehören beispielsweise ein integrierter MP3-Player, eine 1,3-Megapixel-Kamera mit Videofunktion, eine Bluetooth- und eine USB-Schnittstelle. Der interne Speicherplatz zur Ablage von Bildern, Musikdateien und Kontakten ist 128 MB groß, ein Steckkartenplatz zur Erweiterung des internen Speicherplatzes fehlt leider.

Zum mobilen Surfen stehen ein xHTML- sowie ein WAP-Browser zur Verfügung, zudem gibt es einen POP3- und SMTP-fähigen E-Mail-Client. Unterstützt werden zudem GPRS Klasse 10 und Java MIDP 2.0. Die Sprechzeit des Triband-Geräts (GSM-Netze von 900/1 800/1 900 MHz) soll laut Hersteller knapp drei Stunden betragen, die Standby-Zeit gibt LG mit bis zu 200 Stunden an.

Der Formfaktor

Ausgehändigt wird dem Käufer das Chocolate nicht wie andere Geräte im schnöden Pappkarton, sondern verpackt in einer schwarzen länglichen Box. Das Drumherum lässt darauf schließen, was sich im Innern der Verpackung befindet - ein echtes Schmuckstück. Der nur 15 Millimeter flache und 83 Gramm leichte Slider gibt sich trendy und richtet sich ganz klar an das modebewusste Publikum. Durch seine Breite von 48 Millimetern liegt es angenehm in der Hand. Das Gerät besitzt eine Glasfront und ist ganz in schwarz gehalten, in ausgeschaltetem Zustand hebt sich das 176 mal 220 Pixel große TFT-Display mit 262 144 Farben kaum von seiner Glas-Umrahmung ab.

Unter dem Display befindet sich das Touchpad mit den Steuerungstasten für das Navigieren durch das Handymenü und zum Starten und Annehmen von Telefonanrufen. An den Gehäuseseiten befinden sich der Einschaltbutton, eine Schnellstarttaste für den MP3-Player und die Kamerafunktion sowie die Lautsprecherregler. Schiebt man das Handy auf, erwacht das eingeschaltete Gerät aus dem Ruhezustand und die Tastenfelder des Touchpads leuchten rot unterlegt. Nach etwa zehn Sekunden ohne Aktivität schaltet sich die Beleuchtung wieder ab, zudem wird die Tastensperre aktiviert und erst wieder durch einen kurzen Druck auf die Seitentasten aufgehoben.

Mit dem Aufschieben des Handys wird zudem eine Tastatur freigelegt, die alternativ zum Touchpad für das Navigieren und zum Eintippen der Rufnummern genutzt werden kann. Außerdem kommt so die Kameralinse am oberen Rand der Gehäuse-Rückseite zum Vorschein, die somit in geschlossenem Zustand geschützt ist. Eine Neuerung: Beim koreanischen Pendant zum KG800, das schon länger auf dem Markt ist, liegt die Fotolinse immer offen.

Der Lieferumfang

Zum Lieferumfang gehören ein schützender Stoffbeutel für das Handy, ein kleiner Reinigungsbausch zum Entfernen von Staub- und Fettspuren auf der Glasoberfläche, der mit einer Kordel auch am Gehäuse befestigt werden kann, ein Headset, eine Fernbedienung, an die auch herkömmliche Kopfhörer mit Klinkenstecker angeschlossen werden können, eine CD für das Aufspielen der Handy-Software auf ein Laptop oder den PC, eine Kurz- und eine ausführliche Bedienungsanleitung, ein USB-Kabel und ein Ladekabel. Beide Kabel sowie die Fernbedienung samt Headset werden alle über den selben Steckplatz an der Gehäuseseite angeschlossen.