Test

Zum Anbeißen: Das Chocolate-Handy ist da

Auf dem neuen GSM-Modell ruhen große Hoffnungen
Von Björn Brodersen

Die Bedienung des KG800 über das Touchpad ist im ersten Moment ungewohnt. Um die zentral angeordnete OK-Taste liegen vier Richtungstasten, darunter befinden sich ein Lösch- und ein Anruf-Button. Es genügt, die Tastenfelder auf der Glasoberfläche leicht anzutippen, um durch das Menü zu steuern oder bestimmte Funktionen zu starten. Lässt man den Finger auf einer Taste liegen, scrollt man durch die einzelnen Menüpunkte. Druck muss dabei nicht ausgeübt werden, auch wenn die Tasten auf Berührung und nicht etwa auf Wärme reagieren.

LG KG800 Chocolate

Das Chocolate-Handy scheint über einen guten Prozessor zu verfügen. Nicht nur das Navigieren, sondern auch das Starten der Funktionen oder beispielsweise das Abspeichern von Bildern geht schnell vonstatten. Die Klangqualität des Geräts ist ordentlich, selbst ohne Kopfhörer klingen beispielsweise die MP3-Stücke passabel. Als Ersatz für den MP3-Player dient das KG800 jedoch nicht: Auf den 128 MB großen Speicherplatz passen in etwa nur 25 bis 30 Titel bei einer Datenrate von 128 kBit/s. Für das spontane Musikhören zwischendurch ist das Chocolate jedoch in jedem Fall geeignet.

Zumindest ist der Austausch von Musiktiteln mit dem Laptop oder PC einfach: Dazu verbindet man einfach das Handy per USB-Kabel mit dem Rechner, der das Handy dank UMS-Technologie (USB Mass Storage) automatisch wie einen USB-Stick erkennt. Per Drag&Drop können die Titel (oder auch Bilder oder andere Dateien) dann ausgewechselt werden. Der Handybesitzer kann übrigens den Musikklang mittels einer Equalizer-Funktion selbst beeinflussen. Alle MP3-Stücke können auch als Klingeltöne verwendet werden. So lange Musik abgespielt wird, schalten sich Tastenbeleuchtung und andere Funktionen ab, um die Batterie zu schonen. Anrufe kommen allerdings weiterhin an.

Um den Datenbestand auf dem Handy mit dem Outlook-Programm auf dem PC zu synchronisieren, muss zunächst die mitgelieferte Synchronisationssoftware auf den Rechner gespielt werden. Der Austausch der Daten kann entweder über die USB-Schnittstelle oder drahtlos per Bluetooth erfolgen.

Das Urteil

So manches Fashion-Victim dürfte dahinschmelzen, wenn es das Chocolate-Handy in den Händen hält. Das schwarze Slider-Modell mit seinen schlanken Linien ist einfach schick und edel. Zudem lässt es sich über das Touchpad einfach und schnell bedienen. Verglichen mit anderen neueren Mobiltelefonen bietet das neue Handy allerdings reine Standard-Funktionen, vor allem die Möglichkeit einer Speichererweiterung über eine externe Speicherkarte wird mancher Handybesitzer vermissen. Auch wer bereits Datendienste der Mobilfunkbetreiber nutzt, wird wahrscheinlich zum einen anderen Mobiltelefon greifen, da das KG800 über kein UMTS verfügt.

Man darf gespannt sein, welche Features die Nachfolgemodelle des "Black-Label"-Erstlings aufweisen werden. LG will den Käufern mit den Geräten dieser Serie ein Aha-Erlebnis verschaffen, die Geräte dieser Serie sollen aufgrund ihres Designs sofort als solche erkannt werden. Dabei sollen die verschiedenen Modelle sich jedoch hinsichtlich des Formfaktors und der Ausstattung durchaus unterscheiden. Die Technologie tritt allerdings ein wenig in den Hintergrund.