NetCologne prüft Einstieg in den Mobilfunk

Immer mehr Internetanbieter denken über einen Einstieg in den Mobilfunk nach. So hörte man im vergangenen Jahr bereits von entsprechenden Überlegungen bei QSC und United Internet. Nun heißt es, dass auch der Telekommunikationsanbieter NetCologne intensiv den Einstieg in das Mobilfunkgeschäft prüfe. "Wir beobachten den Mobilfunkmarkt mit seinen neuen Geschäftsmodellen sehr genau und führen Gespräche mit den Netzbetreibern. Eine Entscheidung wird jetzt kurzfristig fallen, und wir wollen noch in diesem Jahr mit Angeboten auf den Markt kommen", sagte Werner Hanf, Geschäftsführer des Stadtnetzbetreibers, der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Damit wäre NetCologne der erste Stadtnetzbetreiber im Mobilfunkmarkt und eines der wenigen Unternehmen in Deutschland, das Mobilfunk- und Festnetzangebote in einem Paket kombiniert.

NetCologne betreibt ein Telefonnetz im Großraum Köln/Aachen und betreut rund 280 000 Telefon- und Internetkunden sowie 120 000 Kabelkunden. Rund 30 000 Kunden nutzen das Fernsehkabel auch als Zugang zum Internet und zum Telefonieren. Ähnlich wie Hansenet in Hamburg habe sich NetCologne in der Region inzwischen einen erheblichen Marktanteil gesichert. "Bei den DSL-Anschlüssen haben wir in Köln inzwischen einen Anteil von 41 Prozent und damit fast so viel wie die Deutsche Telekom, die auf etwa 45 Prozent kommt", sagte Hanf.

Forcierter Ausbau des eigenen Glasfasernetzes

Neben den Mobilfunkambitionen treibt NetCologne aber auch ein Konkurrenzangebot zum neuen VDSL-Glasfasernetz der Deutschen Telekom mit Hochdruck voran. "Wir wollen in den nächsten fünf Jahren alle 129 000 Geschäfts- und Mehrfamilienhäuser in Köln mit einem eigenen Glasfaseranschluss versorgen", sagte Hanf. Dies bedeute eine Investition von 250 bis 300 Millionen Euro, biete aber die Möglichkeit erheblich höherer Übertragungsgeschwindigkeiten als selbst das neue VDSL-Angebot der Telekom, das die Daten mit rund 50 MBit/s in die Häuser bringen soll. Bisher hat NetCologne schon zu 15 000 Gebäuden einen direkten Glasfaserzugang, und rund 20 000 Häuser sollen jährlich dazukommen. Ziel von NetCologne sei es, ebenfalls in das Geschäft mit dem Triple Play einzusteigen, bei dem Fernsehen, Telefonie und Internet von einem Unternehmen geliefert werden.