Breitband

Konkurrenten werfen Telekom Täuschung vor

Geplantes VDSL-Netz sorgt weiter für Diskussionen
Von ddp /

Die Konkurrenten der Deutschen Telekom protestieren weiter gegen das neue VDSL-Netz des ehemaligen Monopolisten. Laut einer Studie im Auftrag des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko), der nach eigenen Angaben 90 Prozent der Festnetz-Konkurrenz vertritt, erschließt die Telekom damit keinen bislang neuen Markt, sondern will nur technische Hindernisse in ihrem bestehenden DSL-Netz ausgleichen. Damit wolle der Konzern, der für das neue Netz eine Befreiung von staatlicher Regulierung fordert, den Wettbewerbern "das Wasser abgraben", sagte Breko-Präsident Peer Knauer der Welt am Sonntag.

Die Untersuchung der Duisburger Beratungsfirma Dialog Consult kommt dem Bericht nach zu dem Ergebnis, dass mehr als jeder dritte Telefonanschluss in Deutschland technisch nicht in der Lage ist, Breitbandgeschwindigkeiten von mehr als 16 MBit/s zu erreichen. Theoretisch könnten DSL-Leitungen mit dem Standard ADSL2+ schon jetzt Daten in dieser Geschwindigkeit übertragen, wenn der Telefonanschluss weniger als eineinhalb Kilometer vom nächsten Hauptverteiler der Telekom entfernt ist.

Viele Dienste grundsätzlich auch mit ADSL2+ machbar

Der Verband wirft der Telekom vor, mit ihrem angekündigten Hochgeschwindigkeitsnetz nur die technischen Macken dieses bestehenden Netzes überwinden zu wollen. Die Telekom strebe vor allem "die Vermarktung von Diensten an, die grundsätzlich auch über ADSL2+ realisierbar wären", aber auf Grund der Entfernungen zwischen Anschluss und Hauptverteiler nicht auch nur annähernd flächendeckend angeboten werden könnten, heißt es dem Blatt zufolge es in dem Gutachten. Somit schaffe die Telekom mit ihrem Hochgeschwindigkeitsnetz keinen neuen Markt.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist der Wunsch der Telekom, bei ihrem neuen Netz von der Regulierung durch die Bundesnetzagentur ausgenommen zu werden. Nur dann ist sie nach eigenen Angaben bereit, mehr als drei Milliarden Euro zu investieren. In einem Entwurf hat sich das Bundeswirtschaftsministerium bereits dafür ausgesprochen, den Ex-Monopolisten zu unterstützen. Mit dieser Absicht ist das Ministerium allerdings auf den Widerstand der Europäischen Kommission gestoßen.

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