Verbot

T-Mobile UK droht mit Kündigung bei VoIP-Nutzung

Provider schiebt Nutzung von VoIP-Drittanbietern den Riegel vor
Von Christian Horn

T-Mobile UK untersagt Nutzern seines web'n'walk-Professional-Datentarifs strikt die Nutzung von VoIP und Instant Messaging. "Wird die Nutzung entweder eines oder beider Dienste festgestellt, kann T-Mobile alle Verträge mit dem Kunden beenden und SIM-Karten und/oder web'n'walk-Karten vom T-Mobile-Netz trennen", warnt der Mobilfunk-Betreiber. Auch bei einer Überschreitung eines Datenvolumens von zwei Gigabyte droht T-Mobile UK mit drastischen Maßnahmen. Überschreitet ein Nutzer mehrfach das Limit droht der Provider mit einer Drosselung der zur Verfügung gestellten Daten-Übertragungsgeschwindigkeit. Dabei wird der web'n'walk Professional-Datentarif eigentlich als Flatrate vorgestellt - "No data download limits" - dann jedoch per "Fair Use"-Regelung wieder beschränkt: Eine Vorgehensweise, die auch schon T-Mobile angewandt hat.

Web'n'Walk Professional mit Zwei-Gigabyte-Limit

VoIP- und IM-Verbot und sowie das Zwei-Gigabyte-Limit erfolgen im Zusammenhang mit einer Neuauflage der web'n'walk Professional-Tarife für die nun auch eine HSDPA-Karte mit WLAN-Unterstüzung angeboten wird - als Bonus bietet T-Mobile UK den web'n'walk Professional-Kunden ein Jahr lang die kostenfreie Nutzung von T-Mobile WLAN-Hotspots. HSPDA befindet sich bei T-Mobile UK jedoch erst in der Testphase, mit dem kommerziellen Start wird frühestens im Spätsommer gerechnet. Die höhere Bandbreite aber auch die WLAN-Fähigkeit der neuen Daten-Karten würde sich zur mobilen Nutzung eines kostengünstigen VoIP-Drittanbieters wie Skype eignen - T-Mobile UK hat dieser Möglichkeit entschieden einen Riegel vorgeschoben.

Rob Langton, Data Marketing-Manager bei T-Mobile UK, verteidigt die Entscheidung, VoIP und IM zu untersagen. Man habe mit den Business-Kunden gesprochen und für diese sei die Internet-Telefonie kein entscheidener Dienst. Eine spätere Einführung eines IM-Service wollte der Manager jedoch nicht ausschließen: "Wenn die Kunden auf uns zukommen und sagen, dass sie Messaging wollen, wird T-Mobile nicht sagen, dass es nie erlaubt sein wird. Es könnte ein T-Mobile-Client sein." Analysten halten es auch für möglich, dass T-Mobile einen eigenen VoIP-Client in Reserve hält. Solange jedoch von Seite des Marktes kein Konkurrenzdruck durch andere Mobilfunk-Anbieter, die Internet-Telefonie in ihren Netzen erlauben würden, besteht, würde sich T-Mobile kaum von seiner VoIP-Blockade abbringen lassen.