Themenspecial Fußball-WM Schnappschuss

Mit dem Kamerahandy zur Fußball-WM

Moderne Kamerahandys sehen auch den Fußball
Von Marie-Anne Winter

Noch immer dreht sich alles um die Fußball-Weltmeisterschaft, und der eine oder die andere möchte Erlebnisse und Eindrücke dieses Fußball-Sommers per Foto oder Video einfangen. Dabei liegt für viele der Griff zum Kamerahandy nahe, denn das Gerät hat man ohnehin zumeist dabei. Außerdem ist es nicht so schwer und unhandlich wie die gute alte Spiegelreflex-Kamera, die man am besten noch mit einem dicken Tele-Objektiv aufgerüstet hat - ein Mühlstein um den Hals des Schlachtenbummlers. Allerdings darf man diesen als Privatmensch ohnehin nicht mit ins WM-Stadion nehmen, nur kleinformatige Kameras oder eben Handys sind dort zugelassen.

Doch sind die Handykameras tatsächlich schon WM-tauglich? Hier kann man mittlerweile mit einem vorsichtigen "ja" antworten, denn die Kamerahandys werden immer besser. Hatte man an den Schnappschüssen älterer Modelle noch wenig Freude, weil deren Auflösung nur fürs Handydisplay nicht aber für Ausdrucke taugte, sind nun Handys Standard, deren Kamera im Megapixelbereich auflöst. Erste Modelle die auch bei uns verfügbar sind, wurden sogar mit einem Chip mit einer maximalen Auflösung von drei Megapixel, also drei Millionen Bildpunkten, ausgestattet. Doch bereits Aufnahmen mit einer Auflösung von 1,9 Megapixel lassen sich in vernünftiger Qualität auf 10 mal 15 Zentimeter großem Fotopapier abziehen.

Mehr Megapixel sind kein Allheilmittel

Erinnerungsfoto per Handykamera
Bild: T-Mobile
Mehr Pixel sind aber nicht alles. Denn die Anzahl der Bildpunkte allein lässt noch keinen Schluss auf die Bildqualität insgesamt zu. Wenn schon die Linse ein unscharfes Bild liefert, dann vergrößert der Megapixel-Sensor im Vergleich zum VGA-Sensor einfach nur die Unschärfe. Das Bild an sich wird dadurch aber nicht besser.

Ein weiteres Problem ist die Lichtstärke. Die meisten Handykameras haben vergleichsweise kleine Objektive und keinen oder einen schwachen LED-Blitz. Deshalb gibt es mit Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen Probleme. Fällt wenig Licht auf den Sensor, muss die Elektronik das Signal entsprechend verstärken, was zu einem starken Bildrauschen führt. Aus einer weißen Wand im Hintergrund kann dann eine bunt gescheckte Fläche werden. Die Entrauschung per Weichzeichner geht wiederum auf Kosten der Schärfe, und längere Belichtungszeiten führen zu verwischten oder verwackelten Aufnahmen. Gerade wenn man Spielszenen festhalten möchte, ist das sehr unbefriedigend. Hier helfen letztlich nur größere und bessere Objektive, die allerdings dann die Handys auch wieder schwerer und teurer machen.

Wer seine selbst geschossenen Bilder nicht gerade als Poster abziehen möchte, ist mit den meisten aktuellen Megapixel-Handys gut bedient. Auch die Reaktionszeiten der Handykameras sind mittlerweile so gut, dass man auch bewegte Objekte damit einfangen kann - bei älteren Modellen mühte sich der kleine Handyprozessor häufig vergeblich, die vielen Pixel bei Bewegungen neu zu sortieren. Auch dauerte es enervierend lange, bis der Schnappschuss endlich abgespeichert und die Kamera wieder für eine neue Aufnahme bereit war. Auch hier hat sich einiges getan, es gibt inzwischen Kamerahandys, mit denen in schneller Folge ganze Bilder-Serien aufgenommen werden können.