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Studie: Große Kluft bei Breitband-Internet in der EU

Dänemark ist Spitzenreiter, Griechenland auf dem letzten Platz
Von Ralf Trautmann

Die European Competitive Telecommunications Association (ECTA), Interessenverband der alternativen Internet-Dienstleister, mahnt in seinem jüngsten Bericht mehr Wettbewerb und eine einheitliche Regulierung in den EU-Staaten hinsichtlich der Breitband-Zugänge an: So sei die Gesamtzahl der Anschlüsse zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent von 58,8 Millionen auf 64,3 Millionen gestiegen, allerdings seien die Differenzen EU-intern gewaltig: So weise Dänemark eine Breitband-Quote von fast 30 Prozent gemessen an der Bevölkerung auf und sei damit Vorreiter hinsichtlich der Breitband-Durchdringung, noch vor den Niederlanden mit 26 Prozent und Finnland mit 24 Prozent. Schlusslicht Griechenland habe dagegen jedoch nur eine Quote von 2 Prozent zu verzeichnen. Auch Italien und Spanien mit 8 Prozent lägen unter dem Schnitt, in Deutschland habe die Durchdringung 15 Prozent betragen. Zwischen der Regulierung der Märkte in den jeweiligen Staaten und der Breitbandquote bestehe dabei ein erheblicher Zusammenhang.

Auch unter den neuen Mitgliedsstaaten der EU zeigten sich erhebliche Unterschiede: So verzeichne hier Spitzenreiter Estland eine Quote von 15,8 Prozent, Malta weise 12,8 Prozent auf. In Polen und der Slowakei liege die Durchdringung dagegen unter 4 Prozent. Polen erreiche aber immerhin das größte Wachstum unter den Neu-Mitgliedern: Vor einem Jahr habe die Quote noch 2,6 Prozent betragen. Erstmals wurde zudem auch die Türkei in die Studie mit einbezogen, die eine Durchdringung von 3,1 Prozent erreiche.

DSL sei dabei europaweit mit 82 Prozent die verbreitetste Breitband-Technologie, der Kabelzugang folge mit 16 Prozent auf dem zweiten Platz. Alternative Zugänge zum Beispiel über Satellit führten mit 2 Prozent ein Nischendasein.

Der Anteil der Ex-Monopolisten in den EU-Staaten an den Breitbandzugängen sei dabei von 49 Prozent auf jetzt 47 Prozent gesunken, wobei in einzelnen Ländern allerdings wieder ein Zuwachs zu verzeichnen gewesen sei. In rund der Hälfte der Staaten liegt deren Anteil am Gesamtmarkt zudem über 50 Prozent, so auch in Deutschland.