DRM

Der erste digitale Kurzwellenempfänger im Test

teltarif.de nahm das Morphy Richards DRM-Radio unter die Lupe
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Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) wurde das DRM-Radio der Firma Morphy Richards [Link entfernt] Anfang September erstmals der Öffentlichkeit vorstellt. Noch im September sollte das Gerät bei T-Online lieferbar sein. Inzwischen hat sich der Termin verzögert und die Telekom-Internetsparte geht von einer Verfügbarkeit im Laufe der nächsten vier Wochen aus. Auch der Technische Clubdienst der größten deutschen Kurzwellenhörer-Vereinigung, ADDX, rechnet damit, dass die Geräte in den nächsten Tagen verfügbar sind.

Charly Hardt vom Clubdienst stellte teltarif.de ein Vorserien-Gerät zur Verfügung, das wir einem ausführlichen Test unterzogen haben. Das Radio wirkt eher wie ein etwas zu groß geratenes Küchenradio und weniger wie ein Weltempfänger. Es verspricht jedoch neben der digitalen Lang-, Mittel- und Kurzwelle (DRM) auch den Empfang digitaler Radioprogramme im DAB-Format und auch analoge Sendungen in AM und FM sollen empfangen werden können. Das DRM-Radio von Morphy Richards

Bedienung gewöhnungsbedürftig

Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig, für die Frequenzeingabe steht keine Zehner-Tastatur zur Verfügung. Stattdessen muss man sich durch verschiedene Menüs arbeiten, wo zusätzlich auch ein Sender-Suchlauf zur Verfügung steht. Gefundene Programme werden in einer Liste abgelegt, unabhängig davon, ob es sich zum Beispiel um ein DAB- oder DRM-Programm handelt. Die Senderliste kann später auch editiert werden.

Wir zogen die eingebaute Teleskopantenne aus und untersuchten zunächst den Empfang analoger Sender. Auf UKW arbeitet das Morphy-Richards-Radio recht ordentlich, während die Signale auf Lang- und Mittelwelle schwächer als mit vergleichbaren Geräten in der gleichen Preisklasse (um 200 Euro) waren. Auf Kurzwelle konnten starke Sender wie die Deutsche Welle und Österreich 1 International gut empfangen werden. Eine "DX-Maschine" für Wellenjäger ist das Radio jedoch nicht. Für schwächere Stationen reicht die Empfangsleistung nicht aus, externe Antennen lassen sich nicht anschließen.

DAB im Band III und im L-Band

Der DAB-Empfang, der sowohl im Band III, als auch im L-Band möglich ist, war bei unserem Test dagegen recht ordentlich. Hier muss sich das Gerät nicht hinter anderen Empfängern in der gleichen Preisklasse verstecken. Dennoch ist es auch beim DAB-Empfang ein entscheidender Nachteil, dass der Hersteller keine Anschluss-Möglichkeit für eine Zusatz-Antenne vorgesehen hat.

Vor allem außerhalb der Städte und Ballungsgebiete reichen die Feldstärken der digitalen Signale oft nicht mehr für einen störungsfreien Empfang aus. Im L-Band kommt es selbst in Innenstädten zu Aussetzern. Hier wäre mit einer zusätzlichen Antenne in jedem Fall Abhilfe möglich.