Studie

Breitband-Internet verändert Deutschland

Ergebnisse der Studie "Deutschland Online 4"
Von Marie-Anne Winter

Der Siegeszug des breitbandigen Internets krempelt die deutsche Wirtschaft um. Der Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation soll bis 2015 um zwei Drittel auf dann 223 Milliarden Euro wachsen. Gleichzeitig entsteht ein intensiver Konvergenz-Wettbewerb zwischen Branchen, die bisher getrennt waren. Gleichzeitig verändert sich das gesellschaftliche Leben der Deutschen durch Online-Anwendungen, bei denen die Interaktion der Nutzer untereinander deutlich zunimmt. Im internationalen Wettbewerb sei Deutschland allerdings in Gefahr, bei innovativen Entwicklungen auf Basis der breitbandigen Gesellschaft den Anschluss an die USA und Asien zu verlieren. Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie Deutschland Online 4 [Link entfernt] - Die Zukunft des Breitband-Internets", die heute in Berlin vorgestellt wurde. Experten und Konsumenten kamen zu folgenden Ergebnissen:

Branchenkonvergenz und Triple Play

Durch die Digitalisierung verändert sich der Wettbewerb, neuerdings konkurrieren Telekommunikationsanbieter, Internet-Unternehmen, Medienhäuser und Kabelnetzbetreiber miteinander. Über die neu entstehenden Hochgeschwindigkeits-Netze werden ganz neue Angebote möglich. Nach Meinung der Experten haben Internet-Unternehmen dabei die beste Ausgangsposition, Kabelnetzbetreiber die schwächste. Im weiter wachsenden Breitband-Markt werden die Telekommunikationsanbieter die größten Marktanteile haben.

Nach der Markteinführung erster Triple-Play-Angebote in Deutschland - also Angeboten, die den Internet-Zugang mit IP-Telefonie und Internet-Fernsehen bündeln - sind die Experten sehr optimistisch: Für 2010 erwarten sie 2,6 Millionen Triple-Play-Nutzer, für 2015 sogar 7,5 Millionen. Als wichtigste Bestandteile eines Highspeed-Triple-Play-Angebotes nennen sie IP-Telefonie (85 Prozent), Video-on-Demand (78 Prozent), hochauflösendes Fernsehen (74 Prozent) und einen integrierten Zugang für den Internet, Fernsehen und IP-Telefonie (74 Prozent).

Internet-TV

Die für "Deutschland Online 4" befragten Experten gehen davon aus, dass sich Internetfernsehen in Deutschland in den kommenden Jahren etablieren wird. Für 2010 erwarten sie 2,6 Millionen Nutzer, für 2015 sogar 7,2 Millionen. Bis 2015 soll sich die Nutzungsintensität des Internet-Fernsehens an die des klassischen TV angleichen. Die befragten Konsumenten erwarten mehrheitlich, dass beide Angebotsformen zusammenwachsen. 44 Prozent fordern ein TV-Angebot, das sie individuell zusammenstellen können. Um möglichst schnell eine große Zahl von Kunden zu gewinnen, raten die Experten den Anbietern, zunächst bestehende TV-Vollprogramme über das breitbandige Internet anzubieten. 58 Prozent der Befragten wünschen sich ein werbefinanziertes und somit kostenloses Internetfernsehen. 25 Prozent sind bereit, eine geringe Grundgebühr zu zahlen und darüber hinaus individuell für besondere Angebote, etwa Sportübertragungen, zu zahlen.

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