Sicherheit

Viele Funknetze laden zum Ausspionieren ein

Auch der WLAN-Betreiber kann bei Missbrauch haften
Von ddp / Björn Brodersen

Viele Funknetzwerke - so genannte WLANs - bieten Spionen weiterhin offene Türen. Dies geht aus einer Arbeit der Universität Aachen hervor, wie das Computermagazin c't (Ausgabe 25/06) berichtet. Demnach ist der prozentuale Anteil völlig ungesicherter WLANs zwar rückläufig. Allerdings funkten 60 Prozent der Geräte mit dem unsicheren WEP-Verschlüsselungsverfahren, das selbst unerfahrene Hacker innerhalb von zehn Minuten überwinden.

WEP galt lange Zeit als sicheres Verschlüsselungsverfahren für WLANs, wie die c't berichtet. Doch bereits seit 2001 sei bekannt, dass in dieser Technik eine prinzipielle Sicherheitslücke steckt. Bei neueren Geräten habe sich deshalb bereits längst das Verschlüsselungsverfahren WPA durchgesetzt.

Dennoch sei häufig noch die alte Technik im Einsatz oder die Nutzer richteten die Verschlüsselung gar nicht erst ein, berichtet die Zeitschrift. Grund dafür sei die unnötig komplizierte Konfiguration von WPA in vielen WLAN-Stationen. Nur wenige Hersteller lieferten ihre Geräte mit aktivierter Verschlüsselung aus und machen es dem Anwender somit einfach.

Risiko für Privatpersonen und Unternehmen

Nicht nur Privatpersonen, auch viele Unternehmen gingen dadurch das Risiko ein, Hackern freie Sicht auf ihre Daten und Firmengeheimnisse zu gewähren, warnt das Magazin. Gar nicht oder lediglich mit WEP verschlüsselte WLANs öffneten Datenspionen Tür und Tor und böten auch die Möglichkeit, den Internet-Zugang für illegale Aktivitäten zu missbrauchen - etwa zum Herunterladen von Kinderpornografie. Dann halte sich die Staatsanwaltschaft erst einmal an den WLAN-Betreiber.

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