umkämpft

Spanien: Mobilfunkmarkt steht Preiskampf bevor

Vielzahl von neuen Anbietern drängt auf den Markt
Von Ralf Trautmann

Nachdem der deutsche Mobilfunkmarkt vor allem durch den Eintritt der Discounter in Schwung gekommen ist, stehen auch andere europäische Länder vor einer ähnlichen Entwicklung: So bahne sich jetzt auch in Spaniens Mobilfunkmarkt ein Preiskampf an, wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) berichtet. Mittlerweile dränge eine Vielzahl von neuen Anbietern ohne eigenes Netz auf den Markt, die mit günstigen Konditionen lockten.

Ende 2005 hätten sich die drei großen Netzbetreiber den Markt noch alleine geteilt: Movistar, Mobilfunkmarke der Telefónica, habe damals 45 Prozent Marktanteil gehalten, Vodafone rund 34 Prozent und Orange 21 Prozent. Im Oktober vergangenen Jahres sei dann die Einzelhandelskette Carrefour mit einem eigenen Angebot im Netz von Orange auf den Markt getreten. Nach eigenen Angaben gewinnt das Unternehmen pro Tag rund 1 200 neue Kunden. Seit Dezember böten auch Yoigo, das zum skandinavischen Anbieter Telia-Sonera gehört, sowie Happy Movil, Ableger von The Phone House, eigene Mobilfunkangebote. Zudem planten Corte Inglés, eine spanische Kaufhauskette, sowie der Breitband-Anbieter Ono den baldigen Markteintritt mit eigenen Angeboten im Telefónica-Netz.

Da es in Spanien so wie in Deutschland mehr Handys als Bürger gebe, gelte der Markt als weitgehend gesättigt. Die spanische Regulierungsbehörde setze Regelungen zum Anbieterwechsel allerdings strikt um, so dass das Mobilfunksegment neuen Unternehmen mit günstigen Konditionen trotzdem noch ein großes Potenzial biete: So hätten im vergangene Jahr rund 3,3 Millionen Handy-Nutzer gewechselt, mehr als in jedem anderen europäischen Land.