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Nokia versieht das 6131 mit integriertem RFID-Lesegerät

Gerät eignet sich für mobile Geldtransfers
Von Björn Brodersen

Der finnische Handy-Hersteller Nokia hat das im vergangenen Jahr auf dem 3GSM World Congress in Barcelona vorgestellte Multimedia-Handy 6131 mit der so genannten Near-Field-Communications-Technik (NFC) versehen. Mit Hilfe des integrierten RFID-Lesegeräts können Kunden mit ihrem Mobiltelefon lokale Transaktionen durchführen - beispielsweise durch einfaches Berühren eines Kassenterminals in einem Laden oder an einem Ticket-Durchgang im Bus oder der U-Bahn. Alle Zahlungsinformationen des Kunden, beispielsweise Kreditkarten- oder Kontonummer und die erworbenen Tickets sind auf dem Handy gespeichert. Das 6131 mit erweitertem Funktionsumfang zeigt Nokia jetzt auf der Consumer Electronic Show in Las Vegas.

Nokia 6131

NFC basiert unter anderem auf der Radiofrequenz-Technik RFID die derzeit in der Warenlogistik sehr populär ist. Anders als RFID hat die Nahfeldkommunikation allerdings eine Reichweite von lediglich wenigen Zentimetern. Getestet wurde der Ticketverkauf per RFID beispielsweise in Hanau mit einem Nokia 3220 mit Spezialtasche (NFC Shell). Hielt der Fahrgast sein mit dieser Tasche ausgerüstetes Handy vor den Sensor, wurde die Karte gekauft und auf einer in der Hülle untergebrachten SmartCard gespeichert. Die Hülle verfügte insgesamt über vier RFID-Tags auf der Außenseite, die im 13,56-MHz-Bereich funkten und eine Datenrate von bis zu 424 kBit/s im Abstand von einigen Zentimetern erreichten. Mit dieser Übertragungsgeschwindigkeit wäre sogar die Übertragung von Audiodateien oder ähnlichem möglich.

Nokia will nach eigener Aussage Mastercard für einen NFC-Feldversuch kooperieren. Durch eine einfache Vorlage des Handys in bestimmten Geschäften kann der Teilnehmer dort mittels dem 6131 NFC bezahlen. Mastercard nennt diesen Service "Pay and Go".

Andere Eigenschaften blieben erhalten

Das Nokia 6131 NFC Das Klapphandy 6131 NFC besitzt ansonsten die seit vergangenem Frühjahr bekannten Eigenschaften. Dazu gehören unter anderem eine 1,3-Megapixel-Kamera, ein leistungsstarkes Hauptdisplay mit einer Größe von 240 mal 320 Pixel und 16,7 Millionen Farben, ein Music-Player und eine Bluetooth-Schnittstelle. Es funkt in den GSM-Netzen auf 850, 900, 1 800 und 1 900 MHz und unterstützt zudem die Datenübertragungsstandards GPRS Klasse 10, EDGE und HSCSD. Es läuft auf einer Symbian-Series-40-Plattform, ist E-Mail-fähig (SMTP, POP3, IMAP4) und bietet für den Datenaustausch mit anderen Geräten neben Bluetooth zusätzlich eine Infrarot- und eine USB-Schnittstelle. Für die Erweiterung des internen Speicherplatzes steht ein MicroSD-Steckplatz zur Verfügung.

Das Gehäuse misst 92 mal 47 mal 20 Millimeter und wiegt 112 Gramm. Die Sprechzeit beträgt laut Hersteller bis zu 3,4 Stunden, die Standby-Zeit bis zu zehn Tage. Das Nokia 6131 NFC soll im ersten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen und umgerechnet rund 310 Euro ohne Mobilfunkvertrag kosten.