Router

Fon ermahnt WLAN-Router-Abstauber

Kostenlose Router bringen laut Anbieter Verpflichtungen mit sich
Von Janko Weßlowsky

Langsam aber sicher neigen sich die Zeiten, in denen der WLAN-Anbieter Fon [Link entfernt] noch kostenlose WLAN-Router mit der Bezeichnung "La Fonera" verteilte, einem Ende zu. Nur noch bis zum 31. Januar, so kann man im Blog [Link entfernt] auf der Website des Unternehmens lesen, würde die Aktion ihre Gültigkeit haben. Anschließend müssten die WLAN-Router kostenpflichtig erworben werden.

Bislang hatte Fon die Router kostenfrei unter die Leute gebracht und mit großem Aufwand vermarktet. Der Nutzer musste dazu lediglich das "Fon-Versprechen" ablegen, dass er seinen geschenkten DSL-Router tatsächlich anderen Mitgliedern der Community zugänglich macht - und damit das Fon-WLAN-Netz um seine Funkzelle erweitert. Genau dies scheinen viele Nutzer aber nicht zu machen. Unabhängig von der rechtlichen Fragwürdigkeit der offenen WLAN-Netze mit ihren geteilten Zugängen sind offenbar viele Erwerber eines kostenlosen La-Fonera-Routers nicht gewillt, diesen auch mit anderen Nutzern zu teilen oder überhaupt für das Fon-Projekt zu nutzen. So sah sich das Unternehmen zum wiederholten Male genötigt, im Blog einen deutlichen Aufruf an die Router-Abstauber zu veröffentlichen: Nutzer eines La-Fonera-Routers sollten diese doch bitte alsbald nach dem Erhalt über die WLAN-Verbindung registrieren und in Fensternähe aufstellen. Und noch mehr: Wer länger als 30 Tage lang offline gehe, riskiere seine "weltweiten Roaming-Fähigkeiten".

Testen und nutzen ja, Firmware-Manipulationen nein

Ebenso deutlich wird daran appelliert, jegliche Manipulation des Routers, wie zum Beispiel das Einspielen von Fremdsoftware, zu unterlassen: "Demnächst könnte es beispielsweise auch sein, dass ein Prüfsummenspiel oder eine andere Spielerei von uns derartige Manipulationsversuche aufdecken wird." Dies richtet sich natürlich insbesondere an jene, die mittels Einspielung neuer Firmware den Router für andere Zwecke umfunktionieren wollen. Zwar werden die Mitglieder der Fon-Community immer wieder ermuntert, die Systeme zu testen und Ideen mitzuteilen - Manipulationen werden jedoch immer ausdrücklich ausgeschlossen. Der eindringliche Appell des Anbieters zeigt deutlich, dass offenbar weniger Nutzer das "Fon-Versprechen" einlösen als bisher erhofft. Noch im Oktober 2006 hatte Fon offen verkündet, dass man in dieser Frage auf Vertrauen setze - eine Rückholaktion oder gar den Besuch von Anwälten werde es nicht geben.