Community

FON verteilt kostenlose WLAN-Router an die Nutzer

Nutzer müssen dafür anderen FON-Nutzern Internet-Zugang gewähren
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Der Community-Gedanke ist im Internet nichts Neues. Nachdem sich jahrelang Foren und Newsgroups als Communitys bewährt haben, wird seit längerem der Begriff Web 2.0 geprägt, um einen neuen Weg der Community im Netz zu beschreiben. Nun geht das Unternehmen FON, eine Kooperation von Google und Skype, einen Schritt weiter. Das Unternehmen will per Community überall den Zugang ins Internet per WLAN ermöglichen. Mit einer neuen Aktion will FON der Verbreitung in Deutschland uns Österreich offenbar einen neuen Schub geben: Die speziellen FON-WLAN-Router gibt es kostenlos.

Der Nutzer müsse lediglich das "Fon-Versprechen" ablegen, dass er seinen geschenkten DSL-Router tatsächlich anderen Mitgliedern der Community zugänglich macht, sagte die Beiratschefin von Fon Deutschland, Christiane zu Salm, der Nachrichtenagentur dpa. Sie räumte ein, dass die Firma keine Möglichkeit hat, die gemeinsame Nutzung der Geräte auch durchzusetzen. "Eine Rückholaktion oder Besuch von Anwälten wird es nicht geben. Wir bauen auf Vertrauen", betonte zu Salm. Auf diesem Weg können dann FON-Nutzer die WLAN-Zugänge anderer FON-Nutzer nutzen. Wer sich der Community nicht angeschlossen hat, kann den Zugang gegen ein Entgelt erwerben.

Aufsichtsrats-Chefin sieht keine Urheberrechtsprobleme

Das von Fon nun angebotene Zugangsgerät unter dem Namen "La Fonera" sendet zwei WiFi-Signale: Ein verschlüsseltes privates und ein öffentliches für andere Fon-Nutzer. Der Besitzer kann bestimmen, welche Bandbreite und für welchen Zeitraum er den Anschluss anderen zur Verfügung stellt. Wie lange und wie viele der weißen Router verschenkt werden, sagt das Unternehmen nicht. Sie würden aber in ausreichenden Mengen verfügbar sein, versicherte zu Salm. "Wir wollen austesten, wie stark die Nachfrage ist, wenn alle Hürden fallen." Fon übernimmt auch die Versandkosten. Zusätzlich können die Kunden weitere Endgeräte wie etwa WLAN-Richtfunk-Antennen zu einem relativ günstigen Preis mitbestellen.

Fon-Nutzer, die sich bei anderen einloggen, sind eindeutig identifizierbar, sagte zu Salm mit Blick auf Diskussionen über mögliche Urheberrechtsverletzungen durch illegale Downloads. Hintergrund ist, dass auch Betreiber offener Hotspots für Copyright-Verletzungen haftbar gemacht werden könnten, die Unbekannte ohne deren Wissen verüben.