Internet-TV

Radiosender starten Internet TV

Radio SAW und Hitradio FFH gehen mit Bewegtbildern ins Netz
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Die deutschen Radiosender wollen sich in Zukunft nicht nur auf ihr Kernprodukt Hörfunk spezialisieren, sondern wagen auch den Sprung ins Internet-TV-Geschäft: "Wir wollen künftig Bewegtbilder anbieten und haben jetzt dafür die notwendigen Voraussetzungen geschaffen", teilte der Geschäftsführer und Programmdirektor von Radio SAW in Sachsen-Anhalt, Mario A. Liese mit. Die Video-Beiträge würden inhouse produziert und sind im Internet unter www.radiosaw.de abrufbar.

Premiere feierte SAW.tv mit einem Bericht über den Besuch von zwei jungen, sibirischen Königstigern im Studio. Zudem ist ein Beitrag über den Stromausfall bei Radio SAW während des Orkans "Kyrill" zu sehen. "Unsere Mitarbeiter entwickeln ein großes Interesse an der Umsetzung von Bewegtbildern", so Liese. "Die Grenze zwischen Hörfunk und Fernsehen verschwimmt im Digitalen Rundfunk immer mehr. In der Zukunft verschmelzen die Medien und wachsen die Möglichkeiten. Das Bild bekommt auch für Hörfunker eine immer größere Bedeutung. Wir wollen darauf vorbereitet sein."

Ähnlich wie SAW hat auch der hessische Sender Hitradio FFH ein Video-on-Demand-Angebot im Internet gestartet. Auf der Website finden die Hörer des Senders unter anderem Musikvideos und einen wöchentlich aktualisierten Video-Podcast über das Leben im Funkhaus.

ADAC startet TV-Programm im Internet

Auch im klassischen IPTV gibt es Neuigkeiten: ab sofort sendet der ADAC mit "ADAC-TV" ein eigenes, abwechslungsreiches TV-Programm für seine Mitglieder. Unter der Adresse www.adac.de/tv präsentiert Europas größter Automobilclub (15,7 Millionen Mitglieder) laut eigenen Angaben aktuelle Stauprognosen und weitere Servicethemen, eindrucksvolle Berichte über Crashtests und andere Verbraucherschutz-Untersuchungen, sowie Reportagen und Features aus vielen Bereichen der Mobilität. Das rund um die Uhr laufende Programm wird von der Redaktion in München ständig aktualisiert, erweitert und ausgebaut. So können Privatnutzer Beiträge über den großen ADAC-Dachboxen- oder den Winterreifentest, über sichere Beladung bei der Urlaubsfahrt sowie die wichtigsten Informationen zum Gebrauchtwagenkauf sehen. Spektakuläre Crashtests runden das Angebot ab. Über die aktuellen Inhalte informiert dabei die Programmvorschau auf der ADAC-TV-Seite. Im Archiv können zudem gezielt einzelne Beiträge ausgewählt und abgespielt werden: Die Zuschauer hätten so jederzeit das von ihnen gewählte Angebot zur Verfügung. Um das Programm empfangen zu können, ist lediglich ein handelsüblicher Computer mit einem ISDN-Internet-Zugang (DSL empfohlen) notwendig.

Arte baut Video-on-Demand-Angebot im Internet aus

Der deutsch-französische Kulturkanal Arte will unterdessen sein IPTV-Angebot ausbauen. Unter dem Namen "Arte+7" plant der Sender ein weiteres Video-on-Demand-Portal. Wie der Sender in Paris mitteilte, sollen ausgewählte Beiträge sieben Tage nach der Ausstrahlung im TV zum kostenlosen Download zur Verfügung stehen. Wem das nicht ausreicht, für den bietet der Sender unter der Adresse www.artevod.com seit längerem ein kostenpflichtiges Video on Demand-Angebot mit Filmen aus dem Archiv für ein bis vier Euro pro Download. Künftig soll das Portal auch deutsche Beiträge beinhalten. Auch auf der Website www.arte.de bietet der Sender jetzt schon Beiträge und Sendungen als Abruf an. Laut Arte seien der Windows Media Player und Internet Explorer für alle Abruf-Dienste obligatorisch.