Vergleich

cellity versus smart2talk: Welche Software kann was?

Handy-Software von cellity ab jetzt erhältlich
Von Thorsten Neuhetzki

Was die beiden Anbieter berechnen, ist schwer zu sagen, da die finalen Kosten immer abhängig davon sind, welchen Handytarif der Kunde hat und wann er wohin telefoniert. Einige Beispiele geben wir dennoch. Um die Tarife vergleichbar zu machen, nehmen wir in beiden Fällen die Smartphone-Varianten der Software an. Die Java-Variante bei smart2talk ist aufgrund der ausschließlichen Callback-Technologie oftmals teurer.

Mit einer Handy-Flatrate wie etwa Base oder T-Mobile Max kostet ein Gespräch in ein anderes Handynetz über cellity 15 Cent pro Minute, über smart2talk je nach Netz 14,5 bis 15 Cent pro Minute. Der Abrechnungstakt bei beiden: 60/1. Wer beispielsweise mit einem alten Telly Active von T-Mobile telefoniert, der zahlt am Wochenende für ein Gespräch nach Frankreich über cellity in der Summe 18 Cent pro Minute (9 Cent T-Mobile, 9 Cent cellity), bei smart2talk hingegen 1 Cent weniger. Wer das gleiche Gespräch mit dem gleichen Tarif zur Hauptzeit führt, der wird bei cellity über 0800-Zuführung 28 Cent pro Minute zahlen (19 Cent für die 0800-Nummer, 9 Cent für die eigentliche Verbindung), bei smart2talk wären es im Callback-Verfahren 22,5 Cent pro Minute (14,5 Cent für die Callback-Verbindung, 8 Cent für die Frankreich-Verbindung). Mit dem gleichen Tarif zur Hauptzeit ein innerdeutsches Gespräch zu führen, kostet bei cellity 22 Cent pro Minute, smart2talk-Kunden zahlen 17,5 Cent pro Minute.

Mit den aktuellen Discounter-Karten lässt sich zumindest bei innerdeutschen Verbindungen nichts sparen. Wer allerdings mit simyo, simply, klarmobil & Co. auch ins Ausland telefoniert, der kann wieder sparen.

Das Fazit

Am Ende bleibt die Frage, welche Software die bessere ist, offen, weil es viele verschiedene Faktoren gibt, die diese Entscheidung beeinflussen. Da wären zum einen die doch recht hohen Lizenzkosten bei smart2talk, die unterschiedlichen Technologien beim Aufbau der Verbindung sowie die Frage, ob der Kunde einen Datentarif gebucht hat oder nicht. Ohne die Buchung eines Datentarifes ist smart2talk etwa in der Java-Variante wenig praktikabel, weil die Kosten aufgrund des Datenaufbaus bei jeder Verbindung steigen.

Versand von SMS, die Nutzung mit ausländischen Prepaid-Karten, die Unterstützung von Sonderrufnummern und vieles mehr will cellity in weiteren Entwicklungsschritten noch implementieren. smart2talk unterstützt diese Funktionen zu weiteren Teilen indes bereits.

Abzuwarten gilt, wie sich cellity nach dem Hype der Massenmedien entwickeln wird und ob smart2talk die Lizenzkosten dauerhaft berechnnen kann, wenn der Mitbewerber die Software kostenlos anbietet. Positiv ist in jedem Fall die Entwicklung, dass auch Kunden mit alten Laufzeitverträgen oder Prepaid-Karten ihre Kosten zum Teil deutlich senken können, ohne einen neuen Vertrag abzuschließen. Das war auch schon mit verschiedenen Callingcards möglich, allerdings musste der Kunde hier selber wissen, ob die Callingcard oder der eigene Tarif günstiger ist. Außerdem positiv: Beide Anbieter sagen zu, dass eingezahltes Guthaben jederzeit zurück überwiesen wird, wenn der Kunde seine Software nicht mehr nutzen möchte.