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Editorial: Nutzbar gemacht

E-Plus-Discounter preschen mit fairen Datenpreisen vor
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Mobile Datenzugänge liegen im Trend. Schließlich verfügen immer mehr Menschen über Laptops oder leistungsfähige Handys mit hochauflösendem Display, und immer öfter werden diese Geräte auch auf Privat- und Geschäftsreisen mitgenommen. Da ist es vollkommen natürlich, dass man auch unterwegs Zugang zum Internet sucht, sei es zum Lesen wichtiger geschäftlicher E-Mails oder für eine aktuelle Wettervorhersage, damit man den nächsten Urlaubstag angemessen planen kann.

Bisher gilt hier jedoch faktisch: "Erst anmelden (nämlich das richtige Datenpaket), dann einschalten (den mobilen Internetzugang)". Die üblichen GPRS-by-Call-Tarife von bis zu 19 Euro pro Megabyte sind allenfalls geeignet, um ein paar schnelle Infos von einer grafiklosen WAP-Seite abzurufen. Bei einer mobilen Web-Session - das Handy dient hier als Modem für den Laptop - fallen in der Regel etliche Megabyte an. Mit GPRS-by-Call kostet das unter Umständen mehr als der Wochenendausflug, der Anlass für die mobile Datensession war.

Datennutzung mit Prepaidkarte bisher besonders teuer

Eine der Fragen, die sich der Autor schon oft gestellt hat, ist, wie schnell es gelingen kann, eine Prepaid-Karte mit einer Datensession via UMTS oder gar HSDPA leerzuschießen. 384 kBit/s entsprichen 48 kB/s, was bei 19 Cent pro 10-kB-Block Kosten von 91,2 Cent pro Sekunde bzw. knapp 55 Euro pro Minute auslöst! Im Vergleich dazu mag mancher der gefürchteten Dialer geradezu wie ein Schnäppchen aussehen.

Zwar lassen sich die Preise pro Megabyte mit einem Datenpaket um bis zu den Faktor 1000 und mehr drücken. Doch muss man eben vorab richtig einschätzen, wie viel Traffic man verursachen wird. Ist das Paket zu klein, wird es für Über-Megabytes wieder teurer. Ist es zu groß, verschenkt man Geld. Die übliche Paket-Mindestlaufzeit von drei Monaten trägt ebenfalls nicht dazu bei, den Verfall von ungenutztem Volumen am Monatsende klein zu halten.

Und so ist es schon eine kleine Revolution, was die E-Plus-Reseller simyo, Blau und ALDI-Talk jüngst bekannt gegeben haben. Statt 19 Cent, wie bei vielen anderen Prepaid-Karten üblich, berechnen diese nur noch 0,24 Cent pro 10-Kilobyte-block. Statt der oben genannten schwindelerregenden 55 Euro pro Minute kostet ein Transfer bei voller UMTS-Geschwindigkeit damit nur noch tragbare 69 Cent pro Minute.

Der Transfer einer wichtigen, 15 Megabyte dicken Powerpoint-Präsentation kostet mit den neuen Tarifen 3,60 Euro - ein Klacks im Vergleich zu der sonstigen Spesenrechnung (Hotel, Flug, Verpflegung) desjenigen, der diese Datei präsentieren wird. Auch das mobile Surfen im World Wide Web wird bei diesem Tarif mit typisch 1 bis 10 Cent pro Webseite preislich überschaubar; bei WAP-Sessions kann man sogar mehrere Seiten mit einem Cent aufrufen.

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