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1&1 macht Microsoft Konkurrenz

Webhoster vermietet wie Google Büroumgebung über das Internet
Von Björn Brodersen

Der Internetprovider und Webhoster 1&1 folgt dem Beispiel Googles und bietet Unternehmen ab morgen ebenfalls über das Internet eine Büroanwendungsumgebung zur Miete an. Das MailXchange genannte Angebot soll einen vollständigen Ersatz für andere E-Mail-Plattformen, die auf Microsoft Exchange Servern basieren, dienen und richtet sich an Firmen mit bis zu 100 Mitarbeitern. MailXchange verbindet die Verwaltung von persönlichen E-Mails, Terminen, Adressen und Aufgaben mit Funktionen zur Team-Arbeit und Dokumentenverwaltung. Einzige Voraussetzung für die Nutzung des Online-Angebots ist ein Internetzugang, die Benutzeroberfläche wird in jedem Browser angezeigt.

Das webbasierte Mailpaket von 1&1 gibt es in einer Standard- und einer Premium-Ausführung mit jeweils vier verschiedenen Varianten. Die Pakete beinhalten zwischen einer und zehn Domains. Bei MailXchange hat jede Mailbox einen Speicherplatz von 1 GB, für gemeinsam genutzte Daten stehen zwischen 5 und 50 GB zur Verfügung. MailXchange gibt es für Preise zwischen 1,99 und 4,99 Euro pro Nutzer im Monat – je nach Zahl der benötigten E-Mail-Konten. Bei MailXchange Premium beträgt die Mailbox-Größe 5 GB, der gemeinsam genutzte Speicherplatz zwischen 10 und 100 GB. Zusätzlich sind bei MailXchange Premium die Schnittstellen Outlook-Konnektor, WebDAV, iCal und vCard enthalten. MailXchange Premium kann ab 2,99 Euro je Nutzer im Monat bestellt werden. Das MailXchange-Portal

Google hat vor einigen Tagen ein gebührenpflichtiges Paket von Office-Anwendungen auf den Markt gebracht. Die "Google Apps Premier Edition" bietet wie das bereits seit längerem verfügbare Privatkundenprodukt eine Textverarbeitung, eine Tabellenkalkulation, eine Terminverwaltung sowie eine E-Mail-Verwaltung sowie zusätzlich einen rund um die Uhr verfügbaren Kundendienst, höhere Ausfallsicherheit und mehr Speicherplatz für das E-Mail-Postfach. Pro Arbeitsplatz kostet das Angebot 38 Euro im Monat. Als erste Großkunden konnte Google nach eigenen Angaben die US-Unternehmen General Electric sowie Procter & Gamble gewinnen. Auch Microsoft selbst bietet mit Windows Live einen solchen Online-Dienst an.

Alle wichtigen Informationen stets im Blick

Nutzer von MailXchange sollen alle wichtigen Informationen für die tägliche Arbeit stets im Blick haben. Neue E-Mails, aktuelle Termine, Aufgaben und Dokumente werden im persönlichen Web-basierten MailXchange-Portal angezeigt. Gespeichert werden die Daten im Rechenzentrum des Anbieters. MailXchange soll dazu mit einer neuen, intuitiven Benutzeroberfläche auf AJAX-Technologie aufwarten, die ohne Training sofort produktiv genutzt werden kann, und seine Stärken bei der Zusammenarbeit im Team ausspielen. Jeder Anwender verwaltet E-Mails, Termine, Kontakte und Aufgaben in privaten Ordnern und kann individuell entscheiden, ob er diese für andere Nutzer freigibt. Gemeinsam genutzte Daten - etwa ein zentrales Firmenadressbuch - werden in öffentlichen Ordnern abgelegt. Auch Dokumente werden zentral in einem Dokumentenspeicher verwaltet. Zu jedem Dokument können Kommentare hinterlegt werden, außerdem wird die Dokumentenhistorie gespeichert. Damit soll sichergestellt sein, dass alle Mitarbeiter mit derselben Version eines Dokuments arbeiten. Die Kalender-Funktion

Anwender, die mit Microsoft Outlook arbeiten, müssen sich nicht umgewöhnen: Die MailXchange-Premium-Konten lassen sich in Outlook einbinden. Damit sind die Daten auf dem Rechner im Büro oder zu Hause immer auf dem gleichen Stand wie auf dem Server. Termine oder Adressen müssen nur einmal eingegeben werden und stehen dann auch unterwegs zur Verfügung. Sobald beispielsweise ein Laptop-User nach einer Offline-Session unterwegs wieder online geht, werden alle Änderungen automatisch mit dem MailXchange-Server synchronisiert. Die gespeicherten Dokumente können mit der MailXchange-Oberfläche oder über eine WebDAV-Schnittstelle beispielsweise direkt aus dem Windows Explorer verwaltet werden.