Jahresbericht

o2 steigert Kundenzahlen in Deutschland deutlich

Vor allem neue Genion-Tarife am guten Ergebnis beteiligt
Von Janko Weßlowsky

Die deutsche Tochter des britischen Mobilfunkkonzernes o2, o2 Germany, hat heute seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Dabei habe das Unternehmen seine Marktposition deutlich verbessern können. Erheblichen Anteil an dieser Entwicklung hätten die neuen Genion-Tarife gehabt. Für diese Tarife hätten sich in nur einem Monat 309 000 Kunden entschieden, darunter sowohl Neukunden als auch migrierende Bestandskunden. Insgesamt habe o2 im letzten Quartal des vergangenen Jahres so 396 000 Neukunden registrieren können. Dabei habe man alleine im Prepaid-Segment gut 209 000 Neukunden gewinnen können, 193 000 hätten sich für die Postpaid-Tarife entschieden.

Insgesamt sei so die Zahl der Mobilfunkkunden des kleinsten deutschen Netzbetreibers im Laufe des gesamten Jahres 2006 um 13 Prozent auf über 11 Millionen angestiegen. Allein die Zusammenarbeit mit Tchibo habe o2 im Weihnachtsquartal 55 000 Neukunden eingebracht, so dass nun insgesamt 827 000 Kunden einen Tchibo-Tarif nutzen - ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut o2 habe man mit rund 24 Euro durchschnittlichen Umsatz pro Kunde und Monat den höchsten Wert im deutschen Mobilfunkmarkt.

Wachstum auch bei Datendiensten und Breitbandlösungen

Als Grund für diese hohe Umsatzrate hat das Unternehmen vor allem das Geschäft mit den mobilen Datendiensten ausgemacht. Der Anteil der Datendienste am gesamten Serviceumsatz sei 2006 mit 24,9 Prozent auf einen neuen Höchstwert geklettert. 2,6 Millionen o2-Kunden nutzen demnach nunmehr mobile Datendienste abseits SMS, also zum Beispiel das o2 Active Portal oder das o2 Communication Center. Letzteres erreiche mittlerweile 250 000 Kunden. Auch für die DSL-Produkte von o2, die ebenso wie die neuen Genion-Tarife gegen Ende des vergangenen Jahres gestartet sind, konnten bereits 30 000 Kunden gewonnen werden.

Seit dem 1. Februar 2006, der Übernahme von o2 durch den spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica, habe das Unternehmen einen Serviceumsatz von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem Zuwachs von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspreche. Der Marktanteil beim Serviceumsatz stieg damit auf 15 Prozent im Vergleich zu 14 Prozent ein Jahr zuvor. Die EBITDA-Marge sei bei 22 Prozent stabil geblieben. Einen Großteil des erwirtschafteten Umsatzes hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge in den Ausbau des eigenen Netzes und des Mobilfunkservices investiert. Geplant sind offenbar ein weiterer Ausbau des Servicebereichs um 300 Arbeitsplätze, während in der Zentrale von o2 zeitgleich 250 Stellen wegfallen sollen.

Auch Telefónica verzeichnet starken Zuwachs

Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) zudem heute berichtet, hat die Telefónica deutlich mehr Gewinn erwirtschaftet als zunächst erwartet. Der Gewinn habe mit 6,23 Milliarden Euro die Erwartungen von Analysten klar übertroffen, die bei ihren Schätzungen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters im Durchschnitt bei 6,01 Milliarden Euro gelegen hätten. Der Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahr habe damit bei 40,2 Prozent gelegen.

Der operative Gewinn habe 19,13 Milliarden Euro und damit knapp unter dem erwarteten Ergebnis der Analysten in Höhe von 19,25 Milliarden Euro gelegen. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr habe hier rund 27 Prozent betragen.