TETRA

Siemens baut TETRA-Netz in Norwegen

TETRA-Notrufnetz für Polizei und Feuerwehr
Von Christian Horn

Das norwegische Justiz- und Polizeiministerium hat Siemens als Generalunternehmer mit dem Aufbau und der Betreuung eines landesweiten Notrufnetzes auf Basis der TETRA-Technologie (Terrestial Trunked Radio) beauftragt. Das System, dessen Betriebsstart für das Jahr 2011 vorgesehen ist, soll die gegenwärtige, inzwischen schon 30 Jahre alte Notruf-Infrastruktur des skandinavischen Landes ablösen. Siemens soll bis zum Jahr 2027 für Aufbau und Betrieb des Netzes verantwortlich sein. Der Aufgabenbereich umfasst Netzüberwachung, Netzwartung sowie die Behebung von Störungen.

Lieferant für Infrastruktur und Endgeräte ist Motorola. Es sollen je nach Einsatzart verschiedene Endgeräte ausgeliefert werden, beispielsweise Telefone mit handschuhgerechten Tasten für die Feuerwehr oder kleine unauffällige Geräte für die Polizei. Bei Verlust oder Diebstahl der Geräte sollen diese von der Leitstelle aus gesperrt oder mit einem elektrischen Impuls funktionsuntüchtig gemacht werden können. Da alle Geräte zunächst in der Leitstelle registriert und für das Netz freigeschaltet werden müssen, soll das Netz vor unerwünschten Zuhörern geschützt sein. Das System verspricht durch eine landesweit einheitliche Frequenz einen unkomplizierte Kontaktaufnahme zu anderen Notrufstellen. Der Informationsaustausch zwischen Polizei, Feuerwehren und Krankenhäusern soll damit einfacher werden.

In einigen anderen europäischen Ländern wie Belgien, den Niederlanden und Polen sind bereits TETRA-Systeme installiert. In Deutschland verblieb nach einem langwierigen Vergabeverfahren ein Konsortium um den europäischen Luft- und Raumfahrtskonzern EADS als einziger Bewerber im Rennen um die Auftragsvergabe. Der ausgeschiedene Mitbewerber Motorola hat hiergegen geklagt und einen Nachprüfungsantrag eingereicht. Das deutsche TETRA-System soll bis Ende 2010 betriebsbereit sein.