Praxistest

sunsim: Kein Rückruf auf diese Nummer

Erfahrungen mit dem Prepaid-Tarif für Auslandstelefonate
Von Björn Brodersen

sunsim nennt sich eines der Prepaid-Mobilfunkangebote, das sich vor allem für grenzüberschreitende Telefonate mit dem Handy eignen soll. Dafür bietet der Tarif Minutenpreise ab 39 Cent für Verbindungen in die Festnetze anderer Länder sowie ab 49 Cent für Verbindungen in ausländische Mobilfunknetze, jeweils zuzüglich eines Einwahlentgelts in Höhe von 19 Cent. Auch für Gespräche aus einem anderen Land nach Deutschland fallen je nach Aufenthaltsort Kosten zwischen 39 Cent und 1,19 Euro pro Minute plus eines einmaligen Einwahlentgelts von 19 Cent an. Im Ausland kommen bei eingehenden Anrufen noch weitere Kosten von mindestens 9 Cent pro Minute hinzu.

Doch die Preise allein machen nur einen Teil eines Mobilfunktarifs aus. Gerade bei der Nutzung im Ausland sind zum Beispiel auch die eigene Erreichbarkeit oder das verlässliche Funktionieren einer Guthaben-Aufladung wichtig. Wir haben das sunsim-Angebot, das im Netz des virtuellen Netzbetreibers vistream abgewickelt wird, in Spanien ausprobiert.

Automatisches Einbuchen mit Pannen

Nach Erhalt der auf der Website des Anbieters bestellten SIM-Karte - in unserem Fall kamen die Karten innerhalb von zwei Tagen nach der Bestellung per Post an - muss der Kunde wie gewohnt diese in sein Handy einlegen, das Gerät einschalten und eine spezielle vierstellige PIN eingeben, die auf dem Kartenträger vorgegeben ist. Um dann aber auch mit der SIM-Karte telefonieren zu können, muss diese noch vorher freigeschaltet werden. Das kann man über einen Anruf über die Kurzwahl 1031 veranlassen oder alternativ im Kundenmenü auf der Website selbst vornehmen, am besten noch vor der Abreise ins Ausland. Wer die Karte noch kurz vor dem Abflug schnell am Flughafen aktivieren lassen möchte, sollte dafür seine neue sunsim-Rufnummer sowie ein bei der Bestellung angegebenes Kennwort zur Hand haben, denn diese Informationen werden zur Freischaltung benötigt.

Im Handydisplay kann neben oder statt der Anzeige des Anbieternamens auch der Name des Netzbetreibers E-Plus auftauchen. Im Inland gibt sich die Karte in der Regel als vistream-Karte aus und bucht sich ins E-Plus-Netz ein. Im Ausland kann das Einbuchen einige Minuten dauern, der Anbieter greift dabei auf die Partnernetze von E-Plus zurück. Um den Vorgang zu beschleunigen, kann der Nutzer vor der normalen PIN zusätzlich die Ziffer 2 - insgesamt also fünf Ziffern - eingeben, dann wird automatisch die zweite IMSI (International Mobile Subscriber Identity) für die Identifizierung des Teilnehmers in ausländischen GSM- und UMTS-Netzen genommen. Mit dieser IMSI ist eine Einbuchung ins E-Plus-Netz in Deutschland nicht möglich. Welches Partnernetz von E-Plus im Ausland genutzt werden soll, kann auch manuell bestimmt werden.

Bei unseren Versuchen in Barcelona erlebten wir bei der erstmaligen automatischen Einbuchung der Karte in ein dortiges E-Plus-Partnernetz Probleme. Wiederholt erhielten wir dabei den Hinweis, dass nur Notrufe mit dem Handy möglich seien. Keine Schwierigkeiten traten dagegen bei der manuellen Wahl der für das Ausland gedachten IMSI - entweder durch Ergänzen der PIN durch eine vorangestellte 2 oder über die SIM-Toolbox - auf. Solche Einbuchungsprobleme können geräteabhängig sein.

Vorinstallierte Mailbox kann Mehrkosten verursachen

Die persönliche Mailbox ist bereits vorinstalliert, kann auf Wunsch aber auch individuell eingerichtet werden. Abfragen kann man die Mailbox per Handy über die 9911 oder von einem anderen Anschluss aus über die +49 1570 99 und die eigene Rufnummer. Es ist auch möglich, eine Rufumleitung zu der sunsim-Mailbox einzurichten, bei einer Rufumleitung aus dem Ausland entstehen allerdings höhere Kosten als aus dem Inland. Wer gar keine Mailbox wünscht, weil die Abfrage nicht kostenfrei ist, kann diese Funktion ausschalten - der Anrufer hört dann ein Besetztzeichen.