Praxistest

sunsim: Kein Rückruf auf diese Nummer

Erfahrungen mit dem Prepaid-Tarif für Auslandstelefonate
Von Björn Brodersen

Gerade bei Auslandstelefonaten ist es hilfreich, die im Adressbuch auf dem Handy enthaltenen Kontakte im internationalen Format (z. B. +49) abgelegt zu haben. Während innerhalb der deutschen Landesgrenzen wie gewohnt durch normales Anwählen des gewünschten Gesprächspartners telefoniert werden kann, steht für das Telefonieren im Ausland ein Callback-Dienst zur Verfügung, mit dem sich die vergleichsweise günstigen Gesprächspreise erreichen lassen. Den Callback-Service kann man entweder durch direktes Anwählen eines im internatiuonalen Format abgelegten Adressbuchkontakts starten oder manuell durch Wählen der Tastenkombination *123* gefolgt von der Rufnummer des gewünschten Gesprächspartners und der Raute-Taste.

Nach Wählen der Nummer erscheint zunächst auf dem Handydisplay beispielsweise die Meldung, dass ein Verbindungsaufbau nicht möglich ist; je nach Handy kann die Mitteilung auch auf den Beginn des Callback-Verfahrens hinweisen. In der Regel erfolgt dann innerhalb von einigen Sekunden der Rückruf mit angezeigter Rufnummer des Angewählten. Sobald man den Rückruf entgegennimmt, wird die Verbindung mit dem anderen Teilnehmer aufgebaut. sunsim weist darauf hin, dass einige ältere Handymodelle den Callback-Dienst per Direktanwahl nicht unterstützen und dass in diesen Fällen die Nutzer das Verfahren manuell starten müssen. Der direkte Verbindungsaufbau aus dem Ausland sollte dagegen vermieden werden, weil dann sehr hohe Gesprächskosten von bis zu 2,99 Euro pro Minute anfallen.

Eigene Erreichbarkeit nicht immer gewährleistet

Bei eigenen Anrufen nach Deutschland oder zu anderen sunsim-Karten im Ausland stellten wir gehörige Unterschiede fest - je nach gewähltem Partnernetz. Während zum Beispiel im Orange-Netz der Callback-Dienst verlässlich genutzt werden konnte, blieb im Movistar-Netz bei mehreren Anforderungen der erwartete Rückruf aus. Eine fehlende Netzabdeckung fällt als Ursache für diese Fehler aus, da das Handy eine UMTS-Versorgung mit Vollausschlag anzeigte. Am gleichen Standort erhielten wir den Rückruf, nachdem wir wieder ins Orange-Netz gewechselt waren. Ähnliche Erfahrungen mit ausbleibenden Callbacks hatten wir zuvor bereits in Partnernetzen von E-Plus in Ungarn, Rumänien und Bulgarien gesammelt.

Anders sah es bei der eigenen Erreichbarkeit aus: Unabhängig davon, in welchem Netz unsere sunsim-Karte eingebucht war, drang ungefähr die Hälfte der der Anrufe auf unsere Rufnummern nicht zu uns durch, weder über deutsche Call-by-Call-Dienste noch von einem T-Mobile-Anschluss im spanischen Roaming aus. In diesen Fällen wurde der Anrufer jeweils sofort auf die Mobilbox umgeleitet, was nicht nur wegen der fehlgeschlagenen direkten Verbindung sondern auch wegen der Verbindungskosten zur Mailbox für den Anrufer, des zusätzlichen Entgelts für eingehende Anrufe für den sunsim-Nutzer und die Kosten für die Abfrage der Mailbox ärgerlich ist. Für dringende Fälle empfiehlt es sich daher, im Ausland neben der sunsim-Karte noch ein Zweithandy mit einer anderen SIM-Karte dabeizuhaben.

Ein- und ausgehende SMS-Mitteilungen erreichten dagegen stets ihr Ziel. Allerdings mussten die Versender hier teilweise zeitliche Verzögerungen in Kauf nehmen. Um das Aufladen von neuem Guthaben auf der Prepaid-SIM mussten wir uns keine Gedanken machen, da sunsim hierfür inzwischen eine automatische Auflademöglichkeit anbietet, wenn der vertelefonierbare Betrag auf unter 5 Euro fällt. Das noch verfügbare Guthaben kann über die Tastenkombination *100# abgefragt werden. Wenn das Guthabenkonto das erste Mal unter die Betragsgrenze fällt, kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis die automatische Aufladung aktiviert ist. Bei Folgeaufladungen soll das nachgeladene Guthaben innerhalb von 60 Minuten verfügbar sein - gegenteilige Erfahrungen haben wir nicht gemacht.