Neuvorstellung

flatster verspricht echte Musik-Flatrate

Software durchsucht das Netz nach Wunschtiteln - Konkurrenz für Radio-Ripper?
Von Janko Weßlowsky

Bei all diesen Betrachtungen kommt dennoch die Frage auf, an wen sich das Produkt eigentlich wenden soll. Angesichts dessen, dass nach eigener Aussage des Unternehmens mittlerweile "viele tausend Anwender" das Portal genutzt haben, muss es wohl eine solche Zielgruppe geben. Allerdings wird dabei nicht erwähnt, wie viele der Nutzer auch tatsächlich eines der kostenpflichtigen Abos bestellt haben. Da Radio-Ripper die Radio-Streams völlig kostenlos auslesen ist die berechtigte Frage, warum der Kunde bei flatster für den gleichen Inhalt zahlen sollte. Die Antwort liegt in der Suchfunktion. Beim Mitschnitt ganzer Radiosendungen mittels Radio-Ripper muss der einzelne Nutzer unter Umständen eine ausgesprochene Ausdauer beweisen, bis der gewünschte Titel endlich gespielt wurde. flatster hingegen durchsucht hunderte Radio-Streams parallel, ein Aufwand für den der Privatnutzer im Normalfall weder die Zeit noch die nötige Bandbreite haben dürfte. Hier kann flatster klar punkten.

Allerdings wäre da dann auch noch der von der Redaktion definierte Filter, der Suchanfragen zulässt oder abweist. Die Beschränkung des Angebotes auf die von der flatster-Redaktion ausgewählten Charthits und Klassiker dürfte schon für viele potenzielle Kunden zu eng gefasst sein. Hinzu kommt die rechtliche Unsicherheit ob der jeweiligen Legalität der ausgelesenen Radio-Streams. Mit dem Tarif "max" soll sich zumindest die Einschränkung der Suchfunktion geben, bis dahin jedoch ist das Angebot nichts Halbes und nichts Ganzes. Damit bleibt für viele Musikfans auch weiterhin nur eine Möglichkeit: Das Mitschneiden des favorisierten Radio-Senders in der Hoffnung, dass der Wunschsong wirklich gespielt wird. Und das ist dann sogar völlig kostenlos.