BITKOM-Analyse

High-Tech-Branche genießt stabilen Aufschwung

Hingegen rückläufige Entwicklung im Telekommunikations-Bereich
Von dpa / Janko Weßlowsky

Die anhaltend gute deutsche Konjunktur beschert der High-Tech-Branche einen stetigen und stabilen Aufschwung. Der Branchenverband BITKOM rechnet für 2007 und 2008 mit jeweils zwei Prozent Wachstum - trotz fallender Preise und Dämpfer in einzelnen Sparten. "Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist auf Wachstum gepolt und es spricht derzeit nichts dafür, dass gewerbliche und private Kunden ihre Ausgaben drosseln werden", sagte BITKOM-Präsident Willi Berchtold heute zu Beginn der Computermesse CeBIT in Hannover.

Der Gesamtmarkt dürfte Berchtold zufolge in diesem Jahr auf 149,1 Milliarden Euro wachsen. Dahinter stünde zwar ein niedrigeres Plus als 2006 mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent - allerdings war der Verband bislang für dieses Jahr nur von 1,6 Prozent Wachstum ausgegangen. Der sehr wettbewerbsintensive Sektor Computerhardware habe sich aber stabilisiert und die Segmente Software und IT-Dienstleistungen entwickelten sich besser als angenommen, sagte BITKOM-Chef Berchtold. Wachstumsmotor der gesamten Branche sind vor allem die Informationstechnik (plus 3,5 Prozent) und die digitale Unterhaltungselektronik (plus 6,5 Prozent). Das Umsatzvolumen in diesem Bereich sei in den vergangenen fünf Jahren auf 10,7 Milliarden Euro gestiegen und habe sich damit mehr als verdoppelt, sagte Berchtold. Renner seien vor allem Flachbildschirme, deren Preise trotz Mehrwertsteuersteigerung sänken. Dort sei von 18 Prozent Zuwachs auf 4,4 Milliarden Euro auszugehen.

Anders als die vorgenannten Branchen entwickelt sich die Telekommunikations-Branche hingegen erstmals seit Jahren rückläufig. Mit 65,9 Milliarden Euro wird der Umsatz in diesem Jahr nach BITKOM-Angaben leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Während Datendienste deutlich zulegten, gehe der Umsatz vor allem im Festnetz-Bereich zurück. Beim Mobilfunk erwartet der BITKOM mit einem Prozent auch nur lediglich ein geringes Wachstum. "Die Tarife sinken, aber zugleich telefonieren mehr Menschen immer länger mit dem Handy", sagte Berchtold. Jedes fünfte Telefongespräch werde mittlerweile mit dem Handy geführt. Auch die Zahl der Mobilfunk-Anschlüsse in Deutschland steigt mittlerweile nur noch leicht. Für dieses Jahr erwartet der BITKOM hier ein Wachstum von fünf Prozent - im Vorjahr hatte die Zuwachsrate noch bei acht Prozent gelegen. Nach BITKOM-Berechnungen werden dieses Jahr in Deutschland im Schnitt 108 Mobilfunkanschlüsse auf 100 Einwohner kommen. Insgesamt rechnet der Branchenverband zum Jahresende mit 10,5 Millionen Prepaidkarten und Langzeitverträgen.

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