Öffnung?

Zwingt BNetzA die Telekom zur Öffnung des VDSL-Netzes?

Unveröffentlichter Anordnungsentwurf liegt Nachrichtenagentur vor
Von ddp / Ralf Trautmann

Die Deutsche Telekom soll nach Plänen der Bundesnetzagentur ihr teures VDSL-Glasfasernetz gegen ihren Willen zu festgelegten Preisen für Konkurrenten öffnen. Das sieht ein noch unveröffentlichter Anordnungsentwurf der Behörde vor, in den die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires [Link entfernt] Einblick hatte. Das Bonner Unternehmen sträubt sich gegen das Vorhaben, auch anderen Netzbetreibern Zugang zu seiner neuen Datenautobahn zu gewähren, weil es dadurch eine Entwertung der Milliardeninvestition befürchtet.

Die Telekom verlegt derzeit in großen deutschen Städten Glasfaserleitungen zwischen den großen Vermittlungsstellen und den Kabelverzweigerkästen. Von dort aus gehen klassische Kupferleitungen bis in die Häuser. Durch den Ausbau des neuen Glasfasernetzes können wesentlich mehr Daten übertragen werden. Die Telekom bietet über diese Verbindungen unter dem Namen T-Home Triple-Play-Produkte bestehend aus Fernsehen, Internet und Telefon an, um ihr schwaches Inlandsgeschäft wieder anzukurbeln.

Derzeit können sich alternative Anbieter nur an den bundesweit 8 000 Hauptverteilern in das Netz des Ex-Monopolisten einklinken. Die Bundesnetzagentur will die Telekom nun verpflichten, den Zugang auch an ihren 300 000 Kabelverzweigern zu ermöglichen. Die Konkurrenten sollen neben diesen Kästen eigene Technik aufstellen können, wie aus dem Anordnungsentwurf hervorgeht. Geplant ist, dass sie von dort in die Rohre der Telekom dürfen, um dann eigene Glasfaser einzuziehen.

Wo dies aus technischen Gründen oder wegen Kapazitätsengpässen nicht möglich ist, sollen die Wettbewerber die Glasfaserleitungen der Telekom sogar mitbenutzen dürfen. Die Netzagentur wird ihre Blaupause am Mittwoch veröffentlichen. Weder die Netzagentur noch die Telekom wollten die Informationen kommentieren.

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