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Verbraucherschützer beklagen Lücken beim Online-Banking

Banken sollen für mehr Sicherheit sorgen und Risiko nicht auf Kunden abwälzen
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) beklagt Missstände bei Bankgeschäften über das Internet, dem so genannten Online-Banking. Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte der stellvertretende Verbandsvorstand Patrick von Braunmühl, das Online-Banking biete "ganz klar" nicht genügend Sicherheit und berge "viel Rechtsunsicherheit". So passiere es zum Beispiel, dass der Kunde von der Seite seiner Bank auf eine andere Webseite geleitet werde, "wo Betrüger die PIN-Nummer abfischen".

Von Braunmühl kritisierte, dass in solchem Fall der Verbraucher hafte und die Banken allenfalls auf dem Kulanzweg Schäden ersetzten. Er forderte ein Gesetz, das den Verbraucher von der Haftung freistellt. Dies werde dann gleichzeitig ein Anreiz für die Banken sein, in sichere Systeme zu investieren, sagte der Verbandsvize.

Von Braunmühl forderte die Bundesregierung generell auf, verstärkt im Bereich Online-Sicherheit tätig zu werden. Gefordert seien Haftungs- und Beweislastregeln, "die nicht zu Lasten der Verbraucher gehen, sondern die eine Produktsicherungspflicht der Unternehmen schaffen". Derjenige, der etwas im Internet anbiete, müsse dafür verantwortlich sein, "dass die Systeme für den Verbraucher sicher sind und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen". Dies gelte für die Banken mit ihren Online-Banking-Systemen ebenso wie für Internet-Shops, die bestimmte Waren anbieten.