Beurteilung

Baustelle Windows Vista

Absurde Fehlermeldungen, fehlender Treiber und unverständlicher Kauderwelsch
Von Björn Brodersen

Fehlende Gerätetreiber, absurde Fehlermeldungen, penetrante Sicherheitsabfragen und unverständlicher Kauderwelsch in der deutschen Übersetzung: Das Computermagazin c't vergleicht in seiner aktuellen Ausgabe (09/07) das neue Microsoft-Betriebsprogramm Windows Vista mit einer Baustelle. Der ersten Freude über transparente Fenster und Farben sei Ernüchterung bei den Benutzern des Programms gefolgt.

Lang sei beispielsweise die Reihe absurder Wörter und Erklärungen in der deutschen Version des neuen Windows-Betriebssystems. Was verbirgt sich etwa hinter den Begriffen "Funktionssuchanbieter-Host", "Auswurfverhältnisse" oder "Klassenkurzname"? Außerdem scheinen die Übersetzer weder ein gemeinsames Vokabular vereinbart noch die Texte nachträglich abgeglichen zu haben, meint c't-Redakteur Gerald Himmelein. Was hingegen hinter der Benutzerkontensteuerung steckt, bemerkten Vista-Anwender schnell: Die neuen Sicherheitsfunktionen beeinträchtigten vor allem den Komfort. Immer wieder frage das System, ob eine bestimmte Funktion tatsächlich ausgeführt werden soll, ohne dabei über Hintergründe aufzuklären. Mitunter erscheine schon eine Rückfrage der Benutzerkontensteuerung, wenn man nur ein Symbol im Startmenü verschieben will.

Am Sicherheitskonzept scheiterten auch viele Software-Programme. "Die Hersteller haben kein großes Interesse, ihre älteren Produkte Vista-tauglich zu machen", erläutert Gerald Himmelein. "Updates gibt es häufig nur gegen eine zusätzliche Gebühr. Einige Produkte werden einfach eingestellt." Ähnlich gering motiviert zeigten sich viele Hardwarehersteller: Für einen Scanner, den man vor einigen Jahren gekauft hat, erhalte man kaum noch einen Vista-fähigen Treiber - das Gerät lasse sich mit dem neuen Windows-System nur noch eingeschränkt verwenden.